Politik

Historischer Schlussstrich Fidel Castro tritt zurück

Der langjährige kubanische Staatschef Fidel Castro hat seinen Rückzug aus der Politik angekündigt. In einem Zeitungsbeitrag erklärte der 81-jährige Revolutionsführer, er strebe keine weitere Kandidatur als Präsident an. Damit zieht Castro 49 Jahre nach seiner bewaffneten Revolution einen historischen Schlussstrich.

Die Parteizeitung "Granma" zitierte in ihrer Internetausgabe Castro mit den Worten, er danke seinen Landsleuten für die Wiederwahl in das kubanische Parlament, was ihm eine große Ehre bedeutet habe. Dennoch werde er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kandidieren: "Weder strebe ich noch nehme ich die Bürde des Präsidenten, des Staatsrats und des Oberkommandierenden an."

Castro ist seit 18 Monaten erkrankt und hatte die Amtsgeschäfte bereits seinem jüngeren Bruder Ral Castro übertragen. Am kommenden Sonntag tritt die im Januar gewählte neue Nationalversammlung zusammen, um aus ihren Reihen die 31 Mitglieder des neuen Staatsrats zu bestimmen, dessen Vorsitzender gleichzeitig Staats- und Regierungschef sein wird. In Kuba war bereits erwartet worden, dass Castro bis dahin seine Entscheidung über seine weitere politische Rolle bekanntgeben werde. Es gilt als sicher, dass der als Pragmatiker geltende Ral zum nächsten Präsidenten Kubas gewählt wird.

Fidel Castro musste sich im Juli 2006 einer schweren Darmoperation unterziehen und war seitdem nicht mehr öffentlich aufgetreten. Im vergangenen Dezember hatte er erstmals erklärt, nicht an den Ämtern zu kleben, und seine Bereitschaft geäußert, den Jüngeren Platz zu machen. Seit dem Sieg der Kommunisten unter seiner Führung über Diktator Fulgencio Batista im Januar 1959 regierte der "Comandante" die Karibikinsel ununterbrochen alleine, bis er die Führung krankheitsbedingt abgegeben hatte.

Quelle: ntv.de

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