Nordkoreaner in Peking Flucht in deutsche Schule
07.10.2002, 11:55 UhrErneut haben sich Nordkoreaner in die deutsche Botschaftsschule in Peking geflüchtet. Zwei Männer und eine Frau fuhren in einem Taxi vor das Gelände und kletterten über die gut zwei Meter hohe Mauer. Das Auswärtige Amt in Berlin bemüht sich nach Angaben eines Sprechers um eine rasche Lösung.
Die Flucht fällt zusammen mit den zweiwöchigen Feiern zum 30. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Volksrepublik China und der Bundesrepublik. Dazu wird am Dienstag Altbundespräsident Walter Scheel in Peking erwartet. Scheel war vor 30 Jahren Bundesaußenminister.
Es handelt sich um die dritte Flucht in die deutsche Botschaft innerhalb eines Monats. Erst am 3. September hatten 15 Nordkoreaner an der Vorderseite des wenig bewachten Geländes die Mauer überwunden. Nach gut einer Woche in den Umkleideräumen der Turnhalle und nach Befragungen durch chinesische Behörden durften sie über Singapur nach Südkorea ausreisen.
Am 13. September flüchteten zwei Nordkoreaner in den Wohnblock. Sie durften am 21. September ebenfalls ausreisen.
Seit März dieses Jahres sind in der chinesischen Hauptstadt mehr als 100 Nordkoreaner in diplomatische Vertretungen und ausländische Schulen eingedrungen. Meist lassen die chinesischen Behörden diese Botschaftsflüchtlinge über ein Drittland nach Südkorea ausreisen.
Quelle: ntv.de