Politik

580 Euro für alle Forscher für "Existenzgeld"

In der Debatte um ein Grundeinkommen hat die Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen ein "minimales Existenzgeld" in Höhe von 580 Euro für jeden vorgeschlagen. "Andernfalls gehen wir einer sorgenvollen Zukunft entgegen", sagte der Wissenschaftliche Leiter der Stiftung, Horst Opaschowski.

Wer mehr als 1.200 Euro Netto-Einkommen pro Monat hat, soll stufenweise weniger bekommen. "Wer für sich selber sorgen kann, braucht die Fürsorge des Staates nicht", sagte der Sozialforscher. Das Existenzgeld soll über Steuern finanziert werden und alle anderen Sozialsysteme ablösen.

Bereits jetzt hätten 86 Prozent der Deutschen Zweifel, dass ihre Renten künftig gesichert seien, sagte Opaschowski mit Blick auf eine Befragung von 2000 Bundesbürgern. Gleichzeitig erwarteten jedoch 85 Prozent von einem Sozialstaat, dass bei Krankheit, Arbeitslosigkeit und im Alter ein Leben ohne Not möglich ist.

"In Deutschland werden jeden Monat 48 Milliarden Euro für das Sozialsicherungssystem ausgegeben. Wenn Sie das durch 82 Millionen Bundesbürger nehmen, kommen Sie auf rund 580", sagte Opaschowski. Durch das von ihm "Minimex" ("minimales Existenzgeld") genannte Modell entfielen zahlreiche Verwaltungskosten im staatlichen Sozialbudget.

Das Modell solle langfristig umgesetzt werden. So könne die Existenzsicherung von 2010 an für alle Neugeborenen, von 2020 an für alle Kinder- und Elterngeldbezieher sowie von 2030 an für alle Arbeitslosengeld-II- Bezieher eingeführt werden. Erst danach - etwa bis 2050 - sollten alle anderen Bürger hinzukommen.

Quelle: ntv.de

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