Pendler blockiert Fridays for Future wirft "Letzter Generation" Spaltung vor
12.04.2023, 08:38 Uhr Artikel anhören
Die Sitzblockaden treffen vor allem Pendlerinnen und Pendler, kritisieren die Aktivisten von Fridays for Future.
(Foto: picture alliance/dpa)
Seit über einem Jahr legt die "Letzte Generation" den Verkehr in Deutschland lahm. Mit ihren Aktionen will die Gruppe mehr Klimaschutz erreichen. Dies fordert auch die Bewegung Fridays for Future. Ihre Aktivisten setzen jedoch auf andere Protestformen - aus gutem Grund, wie eine Sprecherin nun betont.
Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future wirft den Aktivisten der "Letzten Generation" vor, mit ihren Protestaktionen die Gesellschaft zu spalten. "Die Klimakrise braucht gesamtgesellschaftliche Lösungen und die finden und erstreiten wir nur gemeinsam und nicht, indem wir Menschen im Alltag gegeneinander aufbringen", sagte Sprecherin Annika Rittmann.
Von Blockaden in Hamburg seien insbesondere Pendler und Pendlerinnen betroffen gewesen, "die es sich weder leisten können, in der Hamburger Innenstadt zu wohnen, noch durch den mangelnden Ausbau den ÖPNV nehmen können. Ähnliches ist in Berlin zu befürchten." Aus gutem Grund setze Fridays for Future seit jeher auf andere Protestformen. Die Klima-Demos von Fridays for Future wurden von der Schwedin Greta Thunberg inspiriert, die sich im August 2018 erstmals zu einem "Schulstreik fürs Klima" vor das Parlament in Stockholm gesetzt hatte.
Die "Letzte Generation" macht mit Straßenblockaden und anderen umstrittenen Vandalismus- und Klebeaktionen, etwa in Museen, auf sich aufmerksam. Klimaaktivisten der Gruppe hatten am Donnerstag in Hamburg den beginnenden Oster-Reiseverkehr an wichtigen Stellen behindert - etwa vor dem Elbtunnel. In der letzten Aprilwoche will die Gruppe bis in den Mai hinein Straßen in Berlin blockieren. "Ab Montag, dem 24. April, bringen wir Berlin friedlich durch Straßenblockaden zum Stillstand", heißt es auf der Homepage.
Am Sonntag davor sei am Nachmittag am Brandenburger Tor eine Versammlung geplant. Die Aktivisten fordern als Sofortmaßnahmen gegen den drohenden "Klimakollaps" ein Tempolimit von 100 Kilometern pro Stunde auf den deutschen Autobahnen sowie ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket für Bus und Bahn.
Quelle: ntv.de, spl/dpa