Afghanistan geht neue Wege Friedensangebot an die Taliban
04.06.2010, 15:17 UhrMit einem Aufruf zur Aussöhnung mit den Taliban geht die Friedensdschirga in Afghanistan zu Ende. Die in Kabul versammelten Volksvertreter wollen über eine Kommission mit den Aufständischen verhandeln. Das Blutvergießen müsse beendet werden.

Die Volksvertreter beschließen den Aufbau einer Kommission, die mit den Aufständischen verhandeln soll.
(Foto: AP)
Die afghanische Stammesversammlung hat dem Plan von Präsident Hamid Karsai zum Frieden mit den radikal-islamischen Taliban zugestimmt. Die versammelten Stammesältesten billigten die Vorschläge des Präsidenten zum Abschluss ihres Treffens. "Wir müssen die Friedensbemühungen mit voller Kraft starten", sagte der Vize-Chef der Dschirga, Khijamuddin Kaschaf.
Karsai hatte unter anderem vorgeschlagen, einfache Kämpfer der Taliban mit einer Amnestie, Geld und der Aussicht auf einen Arbeitsplatz zum Niederlegen der Waffen zu bringen. Für führende Funktionäre soll nach seinen Vorstellungen ein Asyl im Ausland gefunden werden. Die Veranstalter der Versammlung argumentierten, zum Friedensplan gebe es keine Alternative, da weder die ausländischen Streitkräfte noch die schwache afghanische Armee die Sicherheit des Landes garantieren könnten.
Von den Taliban, die 2001 mit Hilfe der internationalen Truppen von der Macht vertrieben worden waren, kam bisher keine positive Resonanz. Stattdessen griffen sie am Mittwoch die Eröffnungszeremonie des Treffens mit Raketen an.
Quelle: ntv.de, rts