Politik

Bundeswehr in Afghanistan Führen oder nicht führen

Soll die Bundeswehr die Führung der Internationalen Afghanistan-Schutztruppe (ISAF) übernehmen oder nicht? Nach Ansicht des stellvertretenden SPD-Fraktionschefs Gernot Erler ist die Truppe dazu personell und materiell nicht in der Lage. "Es übersteigt unsere Kräfte dort die Nachfolge von England anzutreten", sagte er im InfoRadio Berlin-Brandenburg.

Erler unterstrich, dass zwar für die Zeit nach April eine Lösung gefunden werden müsse. Ein deutsches Angebot schloss er jedoch aus.

Der FDP-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Gerhardt hingegen forderte in der ARD, die Bundeswehr müsse die Leitung der Schutztruppe übernehmen. "Deutschland darf dieses hohe Ansehen nicht verspielen. Die Bundeswehr ist dazu fähig. Die entscheidende Frage ist, ob das im Haushalt ausreichend abgesichert wird", erklärte Gerhardt.

Die Frage der Führungsrolle nach Großbritannien werde seiner Ansicht nach "mit großer Wahrscheinlichkeit" auf Deutschland zukommen. Dabei setze auch Afghanistan große Hoffnungen auf die Deutschen, die durch ihr Engagement in einem moslemisch bestimmten Land weltweit ein hervorragendes Image aufbauen könnten.

Nach einer Ministerrunde unter dem Vorsitz von Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte es am Dienstag geheißen, die Bundeswehr sei mit ihren Auslandseinsätzen bereits an "die Grenze der Belastbarkeit" gestoßen. Die alleinige Leitung der Operation würde sie überfordern. Derzeit führt Großbritannien die Afghanistan-Schutztruppe. Die Briten wollen die Leitung jedoch im April abgeben.

Quelle: ntv.de

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