Politik

Mysteriöser Tod im Exil Gaddafis Ölminister stirbt in Wien

Schukri Ghanem war von 2003 bis 2006 Regierungschef in Libyen und Ölminister an der Seite Gaddafis. Jahrelang vertritt er sein Land bei Sitzungen der Organisation Erdöl exportierender Länder in Wien. Dorthin flieht er auch, als der arabische Frühling beginnt. In Wien wird jetzt seine Leiche aus der Donau gezogen. Die Todesumstände sind unklar.

Ghanem bei einer Tagung 2010 in Wien.

Ghanem bei einer Tagung 2010 in Wien.

(Foto: dpa)

Ein früherer Vertrauter des langjährigen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi, Ex-Ölminister Schukri Ghanem, ist unter mysteriösen Umständen im Wiener Exil gestorben. Die Leiche des 69-Jährigen sei in der Donau treibend entdeckt worden, teilte die Polizei in der österreichischen Hauptstadt mit. Ghanem hatte im Zuge des Aufstands gegen Gaddafi im vergangenen Mai 2011 mit dem langjährigen Machthaber gebrochen.

Die Polizei in Wien erklärte, die Leiche des 69-Jährigen sei am Morgen von einem Passanten in der Donau entdeckt worden. Spuren von Gewalteinwirkungen seien an dem Körper nicht entdeckt worden. Es sei möglich, dass dem Mann schlecht geworden sei und er ins Wasser gefallen sei, sagte ein Polizeisprecher. Eine Autopsie soll die genaue Todesursache klären.

Agenturen hatten zuvor einen Islamexperten zitiert, der sich auf Angaben der Familie berief, wonach Ghanem tot in seiner Wohnung gefunden worden sei. Vermutlich sei er an einem Herzinfarkt gestorben, hieß es demnach. Diese Angaben hatte ein Sprecher des Außenministeriums in Wien zunächst bestätigt.

Ghanem hatte im Zuge des Aufstands gegen Gaddafi im Mai 2011 mit dem langjährigen Machthaber gebrochen und war nach Wien gezogen, das er von zahlreichen Sitzungen der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) gut kannte. Ghanem war von 2003 bis 2006 Regierungschef und Ölminister in Tripolis. Anschließend stand er bis 2011 der staatlichen Ölgesellschaft vor.

Quelle: ntv.de, AFP

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