"Kindergarten beitragsfrei" Gerhardt will sozialere FDP
12.05.2008, 13:19 UhrVor dem Bundesparteitag der FDP hat der frühere Vorsitzende Wolfgang Gerhardt die Liberalen davor gewarnt, die Debatte über soziale Gerechtigkeit den anderen Parteien zu überlassen. "Wir dürfen in der Gerechtigkeitsdiskussion nicht passiv bleiben", sagte Gerhardt der Tageszeitung "Die Welt". Er forderte die FDP auf, sich dem Problem der sozialen Ausgrenzung und der Nicht-Teilhabe an der Gesellschaft zu stellen.
Statt wie die anderen Parteien eine Sozialpolitik der staatlichen Umverteilung zu betreiben, müsse die FDP bei der frühkindlichen Bildung ansetzen, den Kindergarten beitragsfrei machen, Ganztagsschulen mit hervorragenden pädagogischen Konzepten ausbauen, Mitarbeiterbeteiligung in den Betrieben anstreben und den Arbeitsmarkt renovieren, forderte Gerhardt. "Ich empfehle meiner Partei, die neue soziale Frage mit einem solchen Paradigmenwechsel zu verbinden. Sie ist durch Hartz IV nicht beantwortet", sagte Gerhardt. "Das müssen wir stärker als bisher deutlich machen."
Die FDP kommt Ende Mai zu ihrem Parteitag in München zusammen. Bereits im Januar vor dem Dreikönigstreffen der Liberalen hatte Gerhardt ein Grundsatzpapier vorgelegt, in dem er eine programmatische Verbreiterung und einen Abschied von der "One-Man-Show" des Parteivorsitzenden Guido Westerwelle verlangte.
Quelle: ntv.de