Politik

Sauerland-Prozess Gericht plant Sprengversuche

Die mutmaßlichen Terroristen der Sauerland- Gruppe hatten monatelang unbemerkt große Mengen von Wasserstoffperoxid für ihren geplanten Bombenbau gekauft.

Die mutmaßlichen Terroristen der Sauerland- Gruppe hatten monatelang unbemerkt große Mengen von Wasserstoffperoxid für ihren geplanten Bombenbau gekauft.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Im so genannten Sauerland-Prozess hat das Düsseldorfer Oberlandesgericht Sprengversuche angeordnet. Damit soll überprüft werden, ob die bei den geständigen Angeklagten gefundene enorme Menge Wasserstoffperoxid für Bombenattentate getaugt hätte. Das gab der Vorsitzende Richter des Verfahrens, Ottmar Breidling, bekannt. Eine Verteidigerin hatte die Explosionsfähigkeit der Chemikalie hinterfragt.

Breidling bestätigte, dass die vier mutmaßlichen Terroristen derzeit umfassende Geständnisse ablegen. Er lobte die Verteidiger für deren Mithilfe bei den Aussagen. Dies sei eine "sehr beachtliche Leistung". Es sei sehr lobenswert, dass die Anwälte angesichts der Beweislage "im Interesse ihrer Mandanten" ihre bisherige Strategie aufgegeben hätten. Die Vernehmungen würden möglicherweise noch in der kommenden Woche fortgesetzt.

Die vier Angeklagten sollen eine Terrorzelle der Islamischen Dschihad Union (IJU) gebildet und in Deutschland schwere Anschläge mit Autobomben geplant haben. Drei der Islamisten waren am 4. September 2007 im sauerländischen Oberschledorn festgenommen worden, einer wurde später in der Türkei verhaftet. Bei den Islamisten waren mehr als 700 Liter Wasserstoffperoxid entdeckt worden. Damit hätten sie nach Berechnungen des BKA Bomben mit einer Sprengkraft von mehr als 400 Kilogramm TNT bauen können.

Quelle: ntv.de, dpa

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