Politik

Schröder verärgert Gerster in Gefahr

Der Stuhl von Florian Gerster soll wackeln. Einem Pressebericht zufolge denkt Bundeskanzler Gerhard Schröder darüber nach, den Leiter der Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit wieder zu entlassen. Schröder sei zunehmend verärgert darüber, dass Gerster das Hartz-Konzept zur Reform des Arbeitsmarktes immer wieder als "nicht ausreichend" kritisiere und damit die Umsetzung der Pläne erschwere, meldet der "Spiegel".

Die Bundesregierung wies den Bericht zurück. "Das ist eine wilde Spekulation, an der Nichts dran ist", sagte ein Sprecher der Regierung am Samstag.

Das Blatt hatte einen Vertrauten des Kanzlers mit den Worten zitiert, sollte sich Gerster "nicht auf die Vorschläge der Kommission einschwören lassen, ist sein Posten in Gefahr". Besonders störe Schröder, dass Gerster mit den von ihm geforderten Kürzungen bei den Sozialleistungen die Gewerkschaften gegen sich aufbringe.

Erst jüngst habe sich DGB-Chef Michael Sommer beim Kanzler über Gerster beschwert. Zugleich hätten Top-Funktionäre in einem Gespräch im Kanzleramt bekräftigt, dass sie gegen etliche Punkte des Hart-Konzepts weiter ihr Veto einlegen würden. Schröder wolle dagegen sein Wahlversprechen einhalten, die Kommissionspläne "eins zu eins umzusetzen".

Gerster hatte sein Amt erst im Frühjahr angetreten. Bis dahin war der SPD-Politiker rheinland-pfälzischer Arbeitsminister.

Quelle: ntv.de

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