Politik

Aktionen gegen Leiharbeit Gewerkschaften planen Proteste

Sommer will "Lohndumping am unteresten Rand der Einkommensskala einen Riegel vorschieben".

Sommer will "Lohndumping am unteresten Rand der Einkommensskala einen Riegel vorschieben".

(Foto: dpa)

Deutschlands Gewerkschaften wollen im Herbst eine deutschlandweite Protestwelle gegen Missbrauch von Leiharbeit starten. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) plane "eine ganze Serie von Aktionen, um Druck in der Fläche aufzubauen", sagte der Chef des DGB-Chef Michael Sommer dem "Handelsblatt". So werde es Demonstrationen in einer Reihe von Großstädten geben, darunter Hannover, Dortmund und Stuttgart. Auch Proteste "in der Mittagspause vor dem Werkstoren" seien geplant.

Die Bundesregierung müsse dafür sorgen, dass Leiharbeiter künftig den gleichen Lohn wie festangestellte Beschäftigte bezahlt bekämen, forderte Sommer. Daneben sei ein Mindestlohn in der Zeitarbeitsbranche nötig, "um Lohndumping am unteresten Rand der Einkommensskala endlich einen Riegel vorzuschieben", sagte der DGB-Chef. "Bisher sehe ich leider gar nichts davon." Nötig sei jedoch beides. Nach der Krise setzten die Unternehmen wieder verstärkt auch Zeitarbeit. Die IG Metall will bei den am Montag beginnenden Tarifverhandlungen in der Stahlbranche erstmals eine Gleichbezahlung von Leiharbeitern und Stammbelegschaft in den Tarifverträgen festschreiben lassen.

Proteste auch gegen das Sparpaket

Sommer sagte weiter, die Protestaktionen im Herbst richteten sich auch gegen das Sparpaket der Bundesregierung, das die deutschen Kommunen hart treffe. Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst begännen deswegen "noch diesen Monat mit Protestaktionen vor Rathäusern, um ein Zeichen gegen die verfehlte Sparpolitik der Regierung zu setzen". Die Sparpläne "zehren den öffentlichen Dienst aus", kritisierte Sommer. Auch gingen die Kürzungen "völlig einseitig zulasten von Arbeitnehmern und Arbeitslosen". Für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder stehen zum Jahresende auch Tarifverhandlungen an.

Quelle: ntv.de, AFP

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