New York: Affäre um Kriminalfall Gouverneur Paterson gibt auf
26.02.2010, 22:02 UhrNew Yorks Gouverneur David Paterson bewirbt sich nicht mehr um eine zweite Amtszeit. Hintergrund sind Vorwürfe, er habe persönlich in einen Kriminalfall eingegriffen.
Der umstrittene New Yorker Gouverneur David A. Paterson gibt auf: Er hat seine gerade erst begonnene Wahlkampagne für eine zweite Amtszeit offiziell abgebrochen. Paterson erklärte vor der Presse, dass die Aufgaben als Regierungschef seine volle Aufmerksamkeit erforderten und ihm nicht genug Zeit für die Kampagne ließen. In US-Medienberichten wird ihm vorgeworfen, persönlich in einen Kriminalfall eingegriffen zu haben. Dazu sagte Paterson mit zum Eid erhobener Hand, "ich habe nie mein Amt missbraucht, weder jetzt noch irgendwann zuvor".
Die "New York Times" hatte zuvor enthüllt, dass der Gouverneur in einem Verfahren gegen seinen engsten Berater und Freund, David Johnson (37), Druck auf die Klägerin auszuüben versucht hatte. Johnson soll die 40-jährige Frau, mit der er vier Jahre zusammenlebte, im Oktober gewürgt, geschlagen und gegen Möbel in der gemeinsamen Wohnung geschleudert zu haben. Auf Gerichtsbefehl durfte sich Johnson der Frau nach der Tat nicht mehr nähern.
Keine Anklage
Am 8. Februar sollte der Zeitung zufolge Anklage gegen ihn erhoben werden. Die Anklage wurde jedoch fallen gelassen, als das Opfer nicht zu der Anhörung erschien. Die Zeitung ging dem Fall nach und deckte auf, dass Gouverneur Paterson die Frau am Abend vor der Anklageerhebung angerufen und sich persönlich für Johnson eingesetzt hatte.
Zuvor waren Vertreter der New Yorker Landespolizei der Zeitung zufolge mehrmals bei der Frau aufgekreuzt und hatten sie gedrängt, keine rechtlichen Schritte gegen Johnson vorzunehmen. Paterson hatte das höchste Amt im Staat New York im März 2008 von dem gewählten Gouverneur Eliot Spitzer übernommen. Spitzer trat wegen eines Sexskandals zurück.
Quelle: ntv.de, dpa