RTL/ntv-Trendbarometer Große Mehrheit ist unzufrieden mit Scholz
14.07.2023, 06:22 Uhr Artikel anhören
Schlechte Nachrichten für Olaf Scholz: 64 Prozent der Deutschen sind mit seiner Arbeit weniger oder gar nicht zufrieden.
(Foto: IMAGO/Political-Moments)
Eine deutliche Mehrheit der Deutschen ist nicht zufrieden mit der Arbeit des Kanzlers. Und nur eine Minderheit rechnet damit, dass die Koalition nach der Sommerpause weniger streitet.
An diesem Freitag zieht Bundeskanzler Olaf Scholz in einer Sommerpressekonferenz eine Zwischenbilanz seiner Arbeit. Schon vorher ist klar: Das Zeugnis, das die Deutschen ihm ausstellen, ist nicht so gut. Nur ein Drittel der Deutschen ist mit der Arbeit des Kanzlers zufrieden. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das RTL/ntv-Trendbarometer sagten 34 Prozent, sie seien zufrieden oder sehr zufrieden mit der Arbeit von Olaf Scholz. Fast zwei Drittel, 64 Prozent, sind weniger oder gar nicht zufrieden.
Im Vergleich zum Frühjahr 2022 sind diese Werte schlecht. Im März des vergangenen Jahres äußerten sich noch 60 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden mit Scholz' Arbeit. Wenig oder gar nicht zufrieden waren nur 33 Prozent.
Mehrheitlich zufrieden äußern sich aktuell nur die Anhänger der SPD. Von den Anhängern der Grünen ist nur noch die Hälfte, von den Anhängern der FDP nur ein gutes Viertel mit Scholz‘ Arbeit zufrieden.
Auch von den Anhängern der Unionsparteien ist lediglich ein Viertel mit der Arbeit des Bundeskanzlers zufrieden, von den AfD-Anhängern sagt dies fast niemand. Mit Scholz' Arbeit weniger oder gar nicht zufrieden ist auch eine große Mehrheit (71 Prozent) der SPD-Abwanderer, also derjenigen, die der SPD bei der letzten Bundestagswahl noch ihre Stimme gegeben, die Partei derzeit aber nicht mehr wählen wollen.
Nach den Konflikten der letzten Monate innerhalb der Ampelkoalition geht nur eine Minderheit der Deutschen davon aus, dass dies künftig besser wird. 19 Prozent glauben, dass SPD, Grüne und FDP in der zweiten Jahreshälfte wieder mehr an einem Strang ziehen werden. 78 Prozent erwarten hingegen, dass die Handlungsfähigkeit der Bundesregierung auch weiterhin durch Streit zwischen den Koalitionspartnern beeinträchtigt bleiben wird.
Diese Erwartung wird mehrheitlich in allen Bevölkerungs- und Wählergruppen geteilt. Am stärksten sind noch die Anhänger der SPD davon überzeugt, dass es künftig weniger Streit geben wird: Von ihnen sagen 37 Prozent, dass die Ampelparteien in der zweiten Jahreshälfte wieder mehr an einem Strang ziehen werden.
Nur Minderheit rechnet mit Bruch der Koalition
Gleichwohl glauben aktuell nur noch 25 Prozent (gegenüber 38 Prozent Anfang Juni), dass die Koalition vor dem Ende der Legislaturperiode auseinanderbrechen wird. 70 Prozent gehen derzeit davon aus, dass die Koalition bis zum Ende der Legislaturperiode halten wird. Anfang Juni, nach den heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Regierungsparteien um das Heizungsgesetz, sagten nur 52 Prozent, die Koalition werde bestehen bleiben.
Die Anhänger der Koalitionsparteien sind unterschiedlich zuversichtlich, dass die Koalition hält: Von den SPD-Anhängern sagen dies 84 Prozent, von den Grünen-Anhängern 86 Prozent. Bei den Anhängern der FDP sind es 71 Prozent.
Auch von den Anhängern der Unionsparteien glaubt eine Mehrheit von 72 Prozent, dass die Koalition bis zum Ende der Legislaturperiode durchhalten wird. Nur die AfD-Anhänger sind in dieser Frage gespalten. Von ihnen glauben 49 Prozent an einen Fortbestand der Koalition, 46 Prozent an ein Auseinanderbrechen.
Quelle: ntv.de, hvo