Jemens Armee macht mobil Großoffensive gegen Al-Kaida-Hochburgen
05.06.2013, 11:49 Uhr
Schibam in der Region Hadramaut. In der östlichen Provinz konzentrierten sich zuletzt die Kämpfe zwischen Armee und Al-Kaida-Kämpfern.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die jemenitische Armee will Anhänger des Terrornetzwerks Al-Kaida mit einem groß angelegten Angriff aus den östlichen Provinzen des Landes vertreiben. Der Chef der Terrorgruppe im Jemen hatte zuletzt den Bürgern der USA mit gezielten Angriffen auf die Zivilbevölkerung gedroht.
Im Jemen hat die Armee eine Großoffensive gegen Kämpfer der Extremistengruppe Al-Kaida begonnen. Unterstützt von Panzern und Helikoptern seien Bodentruppen nach Ghail Bawasir, rund 20 Kilometer östlich der Hafenstadt Mukalla, vorgedrungen, sagte ein Vertreter der Sicherheitskräfte. Die islamistischen Extremisten hatten im vergangenen Monat nach einem vorübergehenden Rückzug der Armee mehrere Orte in der südöstlichen Provinz Hadramaut erobert. Anwohner der Region bestätigten das Vorrücken der staatlichen Truppen. Laut Rettungskräften wurden sieben verletzte Soldaten in ein Krankenhaus in Mukalla eingeliefert.
Bereits am Wochenende waren sieben mutmaßliche Mitglieder Al-Kaidas durch gezielte Drohnenangriffe der Luftwaffe im Süden des Landes in ihren Fahrzeugen getötet worden. Ebenfalls am Wochenende erschossen Unbekannte einen jemenitischen Offizier der Luftwaffe in der Region Hadramaut. Die terroristische Vereinigung macht dem verarmten Land im Süden der arabischen Halbinsel seit Jahren zu schaffen. Im Jahr 2011 nutzten die Extremisten den Machtkampf zwischen der Opposition und dem langjährigen Staatschef Ali Abdullah Saleh dazu, große Gebiete im Süden des Jemens zu erobern und dort das islamische Recht der Scharia durchzusetzen.
Zuletzt hatte der Militärchef des Al-Kaida-Ablegers auf der Arabischen Halbinsel, Kassim al-Rimi, gegenüber dem amerikanischen Volk Drohungen ausgesprochen, nach welchen er weitere Anschläge in den USA im Stil des Bombenattentats beim Boston-Marathon am 15. April forderte. Der Führer des im Jemen ansässigen und von Experten als am gefährlichsten eingestuften Zweigs des Terrornetzwerks sagte den US-Amerikanern, dass sie "täglich das Unerwartete treffen" könne und ihre Sicherheit daher nie gewährleistet sei.
Quelle: ntv.de, AFP/Reuters