Politik

Merkels Annäherungsversuch Grüne antworten unterkühlt

Die Grünen haben Bundeskanzlerin Angela Merkels Annäherung an ihre Partei wenig freundlich aufgenommen. "Ich kann das Kompliment von Frau Merkel nicht zurückgeben und glaube auch nicht, dass die Debatte um Schwarz-Grün mit ihren Äußerungen einen Auftrieb erhalten hat", sagte Parteichef Reinhard Bütikofer der "Thüringer Allgemeinen". Der stellvertretende Fraktionschef im Bundestag, Jürgen Trittin, warf Merkel eine Blockadepolitik bei Umweltthemen vor.

Die CDU-Politikerin hatte in einem Interview "interessante Übereinstimmungen" mit den Grünen ausgemacht und erklärt, diese hätten sich "erheblich entwickelt". Bütikofer sagte, von Schnittmengen seien die beiden Parteien weit entfernt. "Merkel zeigt überdeutlich, dass sie bei umweltpolitischen Weichenstellungen regelmäßig abtaucht oder bremst." Ohne Atomausstieg und mit Kohlekraftwerken sei eine Zusammenarbeit auf Bundesebene undenkbar.

"Abwesenheit von Ideen"

In der "Financial Times Deutschland" sagte der Grünen-Chef: "Grün blinken, aber mit kurzsichtigen Wirtschaftslobbys unter einer Decke stecken, das funktioniert nicht." Merkel demonstriere zwar "viel Liebe zur Natur, aber sie glänzt mit völliger Abwesenheit von Ideen und Konzepten, wie sie ihre Liebe zur Natur praktisch politisch umsetzen will".

"Wer mit uns koalieren will, muss stark im Handeln sein, nicht im Anbandeln", sagte Trittin. "Wer sich öffentlich hinstellt und von Artenschutz und Flächenfraß redet, der muss auch Taten folgen lassen." Merkel fahre aber bei grünen Themen eine Blockadepolitik, sie blockiere die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie, die dem Artenschutz dient. "Und sie liebäugelt mit einer erneuten Ausdehnung der Pendlerpauschale, was ein Hauptfaktor für die Zersiedelung und die Versiegelung der Landschaft ist", kritisierte Trittin.

Quelle: ntv.de

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