Gastprofessur in Berlin für Ai Weiwei Hacker attackieren Online-Petition
21.04.2011, 09:47 Uhr
Protest vor der chinesischen Botschaft in Berlin.
(Foto: dpa)
Museen in aller Welt engagieren sich für den inhaftierten chinesischen Künstler Ai Weiwei. Doch Hacker aus China attackieren die Online-Petition für eine Freilassung. Die Universität der Künste in Berlin freut sich auf eine Gastprofessur Ais – so bald wie möglich.
In China ansässige Hacker haben eine von fast 100.000 Menschen unterzeichnete Online-Petition für die Freilassung des inhaftierten chinesischen Künstlers Ai Weiwei gestört. Das in den USA ansässige Aktivisten-Netzwerk change.org teilte mit, seit Montag gebe es auf der Internetseite immer wieder Unterbrechungen aufgrund von Hacker-Angriffen aus China. Laut Ben Rattray, dem Gründer des Netzwerks, versuchten Techniker der Website mit zunehmendem Erfolg, die Angriffe abzuwehren. So hätten erneut mehrere Menschen die Petition unterzeichnen können. Bevor es zu den Störungen kam, hatten bereits 94.400 andere die Online-Petition unterzeichnet.
Die Petition war vom New Yorker Guggenheim-Museum initiiert worden. Museumschefs aus aller Welt unterzeichneten als erste, darunter die Leitung des Londoner Museums Tate Modern, das noch bis zum 2. Mai eine Installation Ai Weiweis aus Millionen Porzellan-Sonnenblumenkernen zeigt.
Ruf an die Uni

(Foto: dpa)
Die Berliner Universität der Künste (UdK) will Ai Weiwei indes als Gastprofessor engagieren. "Wir berufen keinen Dissidenten, sondern einen herausragenden und wesentlichen Exponenten der zeitgenössischen Kunst", sagte UdK-Präsident Martin Rennert. Wann Ai nach Deutschland kommen kann, ist unklar.
Der international bekannte chinesische Künstler war am 3. April auf dem Flughafen von Peking festgenommen worden, von wo er nach Hongkong fliegen wollte. Er wird an einem unbekannten Ort festgehalten. Die chinesische Regierung wirft Ai nach eigenen Angaben Wirtschaftsverbrechen vor.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa