"Alarmierende" Entwicklung Hartz-IV-Zahlen von Migranten
20.02.2010, 11:35 Uhr
Böhmer: Wer sich den Integrationsbemühungen entziehe, müsse mit Sanktionen rechnen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
In der Debatte um die Hartz-IV-Leistungen hat die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), sich besorgt über den hohen Anteil von Migranten bei den Leistungsempfängern geäußert. "Es ist alarmierend, dass Menschen aus Zuwandererfamilien doppelt so häufig Hartz IV beziehen wie Deutsche ohne Migrationshintergrund", sagte Böhmer der "Bild"-Zeitung. Wer eine Chance auf dem Arbeitsmark haben wolle, müsse über deutsche Sprachkenntnisse und eine gute Bildung verfügen. "Wir wissen das, haben aber ein Umsetzungsproblem", sagte Böhmer. Dies müsse nun "dringend angepackt werden".
Böhmer forderte mehr Geld für Schulen und Lehrer sowie eine bessere Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse. Noch in diesem Jahr müsse es dafür eine gesetzliche Regelung geben, sagte sie der "Bild". Zugleich forderte die Integrationsbeauftragte die Migranten dazu auf, ihren Teil beizutragen. So sei es "dringend notwendig", dass mehr Kinder aus Zuwandererfamilien einen Kindergarten besuchten. Wer seiner Verpflichtung bei Sprach- und Integrationskursen nicht nachkomme, müsse außerdem "auch mit Sanktionen rechnen".
Quelle: ntv.de, AFP