Machtwechsel in Japan Hatoyama greift nach der Macht
31.08.2009, 08:32 UhrNach dem Erdrutschsieg der Demokratischen Partei in Japan bereitet der designierte Ministerpräsident Hatoyama die Regierungsübernahme vor. Der bisherige Regierungschef Aso übernimmt die Verantwortung für die Niederlage seiner Partei und übt Selbstkritik.
Einen Tag nach dem historischen Wahlsieg der japanischen Oppositionspartei DPJ haben die Vorbereitungen für die Regierungsübernahme begonnen. Der designierte neue Ministerpräsident Yukio Hatoyama nahm als Vorsitzender der Demokratischen Partei (DPJ) Sondierungsgespräche über eine Koalition mit den beiden bisherigen Oppositionspartnern, der Sozialdemokratischen Partei und der Neuen Volkspartei, auf.
Hatoyamas DPJ hatte der seit 1955 fast ununterbrochen regierenden Liberaldemokratischen Partei LDP bei der Unterhauswahl eine verheerende Niederlage bereitet. Die Demokraten gewannen 308 der 480 Sitze, die LDP kam nur noch auf 119. Der scheidende Regierungschef Taro Aso erklärte bereits seinen Rücktritt vom Vorsitz der LDP, um die Verantwortung für die historische Niederlage zu übernehmen. Er wolle sich darum bemühen, dass sich seine Partei wieder erneuere und an die Macht zurückkehre.
USA bieten Japan Kooperation an
Aso übte sich in Selbstkritik: Die LDP habe es versäumt, die sozialen Probleme im Lande angemessen anzugehen. Aber auch die Kritik an seiner eigenen Person habe zur Niederlage seiner Partei beigetragen. Nach Ansicht politischer Analytiker haben die Wähler vor allem dem gesamten LDP-System und ihrer Art von Politik eine Absage erteilt.
Die US-Regierung bot der neuen japanischen Regierung bereits eine enge Zusammenarbeit an. Ein Sprecher des US-Präsidialamtes sagte, Präsident Barack Obama freue sich auf eine enge Zusammenarbeit in einer breiten Palette von Themen. "Wir sind davon überzeugt, dass das starke amerikanisch-japanische Bündnis und die enge Partnerschaft zwischen beiden Ländern weiter gedeihen wird", hieß es in einer Stellungnahme des Weißen Hauses. In der Mitteilung wurde von einer "historischen Wahl in einer der führenden Demokratien der Welt" gesprochen.
Quelle: ntv.de, dpa/rts