Prozessauftakt in Kairo Hisbollah-Zelle vor Gericht
23.08.2009, 15:51 Uhr
Sami Schihab (3. von links)
(Foto: dpa)
Zum Auftakt des Terror-Prozesses gegen die Mitglieder der sogenannten Hisbollah-Zelle haben die Angeklagten vor Gericht in Kairo auf unschuldig plädiert.
22 der 26 Verdächtigen wiesen am Sonntag alle Anschuldigungen zurück, wonach sie Anschläge auf Touristenziele auf der ägyptischen Halbinsel Sinai und Schiffe im Suez-Kanal geplant haben sollen.
Einige der Angeklagten gaben vor Gericht an, in der Haft gefoltert worden zu sein. Bei den 26 Verdächtigen handelt es sich um zwei Libanesen, fünf Palästinenser und 19 Ägypter. Laut Anklageschrift müssen sie sich wegen Verschwörung zum Mord, Spionage für eine ausländische Organisation zum Zweck terroristischer Attacken und wegen Waffenbesitzes verantworten. Nächster Prozesstag ist der 24. Oktober.
Einer der Verdächtigen ist nach Angaben eines Verteidigers der Libanese Sami Schihab. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hatte im April zugegeben, dass Schihab als Hisbollah-Agent Waffen für radikalislamische Aufständische in den Gazastreifen schmuggeln sollte. Dem Verteidiger zufolge gaben die Angeklagten gegenüber der Staatsanwaltschaft zu, Angriffe auf israelische Touristen geplant zu haben. Die geplanten Attacken seien als Rache für den Tod des Hisbollah-Führers Imad Mughnijeh gedacht gewesen, der bei der Explosion einer Autobombe in der syrischen Hauptstadt Damaskus im Februar 2008 getötet wurde. Die Hisbollah-Führung habe die Anschläge jedoch untersagt.
Quelle: ntv.de, AFP