"Im Fadenkreuz der Terroristen" Hollande will breite Allianz gegen IS
18.11.2015, 14:50 Uhr
"Der Zorn ist immens": Hollande will den IS entschlossen bekämpfen
(Foto: imago/PanoramiC)
Nach dem stundenlangen Nervenkrieg gegen Terroristen im Norden von Paris äußert sich Frankreichs Präsident Hollande. Das Land befinde sich im Krieg, betont er erneut, der "Zorn" sei immens. Dabei appelliert er an die internationale Völkergemeinschaft.
Frankreichs Präsident François Hollande hat die internationale Gemeinschaft erneut zur Bildung einer großen Koalition gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat aufgerufen. Dazu sollten die manchmal unterschiedlichen nationalen Interessen zurückgestellt werden, sagt er auf einer Veranstaltung mit Bürgermeistern.
Im Geiste der Einheit der internationalen Völkermeinschaft seien entscheidende Schläge gegen den IS nötig. "Was hier auf dem Spiel steht, ist ganz einfach die Beendigung der Aktivitäten einer Armee, die die ganze Welt bedroht." Hollande verteidigte Frankreichs Angriffe gegen den IS in Syrien und erklärte, dass er sich in Kürze auch mit Russland und den USA abstimmen wolle.
"Die Gefühle sind immens, aber der Zorn auch"
Nach dem jüngsten Anschlag am Freitag mit mindestens 129 Toten und dem Großeinsatz von Sicherheitskräften im Norden von Paris sieht sich Hollande darin bestätigt, dass sich das Land im Krieg befindet "gegen den Terrorismus, der gegen uns Krieg führt". Das ganze Land sei ins Fadenkreuz dieser Terroristen geraten und werde angegriffen. "Wir sind das Ziel geworden für das, was wir sind." Weiter erklärt der Präsident: "Die Gefühle sind immens, aber der Zorn auch".
Die Dschihadisten des IS verfügten über eine Armee, enorme finanzielle Ressourcen und ein riesiges Territorium. "Sie begehen barbarische Massaker und wollen hier töten."
Zielscheibe sei die französische Jugend, Ziel der Dschihadisten sei es, Frankreich zu spalten. "Sie wollen unser Land in den Schrecken stürzen, uns spalten", so Hollande. Frankreich müsse darauf achten, dass es seine Einheit wahre. "Es gibt keine Klüfte mehr".
Zugleich betonte er, dass Frankreich an seinem Lebensstil festhalten werde. Frankreich bleibe ein Land der Freizügigkeit, das "nie und nimmer der Angst zurückweichen wird".
Quelle: ntv.de, ghö/rts