Politik

Struck zu Auslandseinsatz ISAF-Führung möglich

Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) kann sich Deutschland als Führungsnation der internationalen Schutztruppe in Afghanistan vorstellen. Das sagte der SPD-Politiker bei seinem Besuch der deutschen Soldaten in Kabul.

Struck geht ausserdem davon aus, dass das Bundeswehr-Mandat über den 20. Dezember hinaus verlängert werde. Den Verteidigungsetat will er dafür aber nicht erhöhen. Derzeit ist die Türkei Führungsnation in der ISAF. Sie übernahm diese Rolle am 20. Juni von Großbritannien. Das Mandat der internationalen Schutztruppe läuft bis zum 20. Dezember.

Nach einem Gespräch mit dem Präsidenten der afghanischen Übergangsregierung, Hamid Karsai, sagte Struck, es sei sehr unwahrscheinlich, dass Deutschland das Bundeswehrmandat für Afghanistan nicht verlängern werde. Zu dem Wunsch Karsais, die Schutztruppe über Kabul hinaus auszudehnen, meinte der Minister, dafür sehe er zurzeit keine Möglichkeit.

Besuch bei der Truppe

Der Kommandeur des deutschen Kontingents, Manfred Schlenker, mahnte, "es tut Not, dass die Gelder der Geberkonferenz in Tokio rasch bereitgestellt werden". Das sei für den Wiederaufbau des Landes jetzt vordringlich. "Wenn Kabul ein Erfolgsmodell wird, kann das auf das ganze Land ausstrahlen." Nach mehr als 23 Jahren Krieg habe Afghanistan dann eine Chance auf eine friedliche Zukunft.

Struck, der im deutschen Feldlager knapp zwei Stunden mit Soldaten über die Probleme des Einsatzes sprach, sagte: "Ich bin beeindruckt von den Leistungen unserer Soldaten." Die Akzeptanz in der Bevölkerung sei hoch. Zur Ausrüstung der Bundeswehr in Afghanistan sagte der Minister: "Sie haben das Beste vom Besten. Das brauchen sie auch, weil sie zurzeit das Beste für die Bundeswehr tun."

In der Diskussion, ob ein sechsmonatiger Einsatz für die Soldaten nicht zu lange ist, sicherte der SPD-Politiker zu, die Pro- und Contra-Argumente noch einmal zu prüfen. Viele Soldaten und Politiker nahezu aller Parteien halten eine Einsatzdauer von vier Monaten für angemessen. Ein halbes Jahr Trennung von der Familie sei häufig eine zu hohe Belastung.

Quelle: ntv.de

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