Politik

Faber im Frühstart zu Taurus "Ich denke, dass es da Bewegung geben wird"

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Seit acht Monaten wägt Kanzler Olaf Scholz ab, ob Deutschland der Ukraine Marschflugkörper vom Typ Taurus liefern soll. FDP-Verteidigungsexperte Faber äußert im ntv Frühstart die Hoffnung, dass sich daran etwas ändern könnte.

Noch ist Bundeskanzler Scholz gegen eine Lieferung von deutschen Marschflugkörpern an die Ukraine, doch laut dem FDP-Verteidigungsexperten Marcus Faber könnte sich das ändern. "Ich denke, dass es da Bewegung geben wird", sagte er im ntv Frühstart.

Vor einem Jahr hatte die Bundesregierung die Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern genehmigt, nach elf Monaten Debatte. Über die Lieferung von Marschflugkörpern des Typs Taurus wird jetzt seit acht Monaten geredet, so Faber. "Deswegen bin ich auch recht zuversichtlich, dass man auch im Kanzleramt, wie der Großteil des Bundestags schon lange zu der Erkenntnis kommen wird, dass es sinnvoll ist, das zu tun, was Briten und Franzosen schon getan haben, und den Taurus zu liefern."

Frankreich liefert der Ukraine Scalp-Raketen und Großbritannien schon seit Mai letzten Jahres den Marschflugkörper "Storm Shadow". "Der liefert dort wirklich ganze Arbeit und vernichtet auch die Angriffsmöglichkeiten der Russen, dass diese Raketen und Drohnen gar nicht erst starten können", so Faber. Die deutschen Taurus-Raketen können das auch. Sie fliegen bis zu 500 Kilometer weit und können Bunker und gut gesicherte Anlagen wie Munitionsdepots zerstören. "Wir haben bei der Bundeswehr einmal 600 beschafft und haben bisher null geliefert. Da können wir sicherlich nachlegen", sagt der Verteidigungsexperte der FDP-Bundestagsfraktion.

"Wir liefern zu wenig"

In den vergangenen Tagen hat Russland wieder vermehrt zivile Ziele in ukrainischen Großstädten angegriffen. Deutsche Luftverteidigungssysteme wie Iris-T oder Patriot leisten gute Arbeit. Viele russische Raketen werden abgeschossen. "Das allein reicht aber nicht aus", meint der Verteidigungspolitiker Faber. Er fordert die Lieferung von deutschen Waffen, die die russischen Truppen auch aufhalten können. "Wir liefern an der Stelle einfach zu wenig. Wir liefern viele Tankwagen, viele LKWs, aber am Ende, um die Besatzer und die Invasionstruppen aufzuhalten, braucht man eben auch etwas, was physisch den Feind aufhält."

18 deutsche Leopard-2-Kampfpanzer auf 1300 Kilometer Front seien deutlich zu wenig. Und wenn die dann auch in Litauen repariert werden müssen, sei das eine falsche Entscheidung. Der FDP-Politiker erwartet aber, dass die Panzer schon bald in der Ukraine wieder instand gesetzt werden können. "Deutsche Unternehmen sind mit ukrainischen Unternehmen im Austausch, bauen dort Werkstätten, bauen auch Reparaturmöglichkeiten auf. Das wird dieses Jahr schon in den nächsten Monaten der Fall sein. Und dann glaube ich, wird diese Verschiffung nach Litauen auch nicht mehr notwendig."

Quelle: ntv.de, tbe

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