Politik

Clinton und Obama Ihre Pläne im Irak

Die Ankündigungen von Hillary Clinton und Barack Obama hinsichtlich des Irak ähneln einander. Beide wollen für einen raschen Abzug der US-Truppen sorgen, beide planen eine diplomatische Offensive zur Stabilisierung des Irak, beide wollen die UN einbinden und beide wollen dem Irak auch in Zukunft finanziell helfen.

Auf der Wahlkampf-Website von Hillary Clinton heißt es, der wichtigste Teil ihres Planes sei, das militärische Engagement der USA im "irakischen Bürgerkrieg" zu beenden und "sofort" mit dem Abzug der US-Truppen zu beginnen. Während der Abzug liefe, würde sie den Irakern Hilfe zur Verfügung stellen und die Schaffung eines UN-Sonderbeauftragten unterstützen, um zu helfen, einen Frieden im Irak zu vermitteln.

Hillary Clinton würde "unsere sehr realen strategischen Interessen in der Region" nicht aus den Augen verlieren. Der Kampf gegen den Terrorismus solle allerdings eher mit Spezialeinheiten in "engen und gezielten Operationen" geführt werden. Zeitgleich würde sie eine "regionale Stabilisierungsgruppe" bilden, zu der die wichtigsten Alliierten, andere Weltmächte und alle Nachbarstaaten des Irak gehören sollten, also auch Iran und Syrien, die jedoch nicht ausdrücklich genannt werden.

"Obama wird sofort damit beginnen, unsere Truppen aus dem Irak zu holen", heißt es auf seiner Wahlkampf-Website, und zwar "ein oder zwei Kampfbrigaden pro Monat". Innerhalb von 16 Monaten sollen alle Kampfbrigaden abgezogen sein; da derzeit mehr als 160.000 US-Soldaten im Irak stationiert sind, müssten monatlich 10.000 Soldaten abgezogen werden. Dauerhafte US-Basen soll es im Irak nicht geben, lediglich "einige Truppen, um unsere Botschaft und Diplomaten zu schützen". Den Kampf gegen den Terrorismus will auch er über "gezielte Schläge" führen.

Anders als Clinton stellt Obama den Abzug bereits als sinnvollen Schritt auch für die Iraker dar. "Der beste Weg, um die irakische Führer zu zwingen, Verantwortung für ihre Zukunft zu übernehmen, ist klarzumachen, dass wir gehen." Während der Abzug läuft, will Obama einen innerirakischen Ausgleich unterstützen. Dabei will auch er die UN einbinden.

Obama will "die aggressivste diplomatische Anstrengung in der jüngsten amerikanischen Geschichte" unternehmen, um im Irak Stabilität zu erreichen. Die wird "alle Nachbarn des Irak" einschließen – Iran und Syrien werden ausdrücklich genannt. Die finanziellen Hilfen allein für Flüchtlinge in den Nachbarstaaten des Irak beziffert Obama auf "mindestens zwei Milliarden Dollar".

Quelle: ntv.de

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