Politik

Hongkonger wirft Plüschtier auf Pekings Statthalter Ikea-Wolf wird zum Protestsymbol

Der Wolf kostet 99,90 Hongkong-Dollar, das sind umgerechnet etwa 9,35 Euro.

Der Wolf kostet 99,90 Hongkong-Dollar, das sind umgerechnet etwa 9,35 Euro.

(Foto: www.ikea.com/hk/en)

In Hongkong schleudert ein erboster Mann einen Plüschwolf auf den Chef der Sonderverwaltungszone. Das Spielzeug wird für Ikea zum Verkaufsschlager. Was auch an dem Namen des Wolfs liegt - auf Kantonesisch ist er eine üble Beschimpfung.

Mit einem Plüschtier-Wurf auf den Regierungschef hat ein empörter Hongkonger beim schwedischen Möbelhaus Ikea einen Käuferansturm ausgelöst. Wurfobjekt "Lufsig", ein Wolf in Jeans und Karohemd, war nach Angaben der Möbelkette am Dienstag ausverkauft. Hunderte "Lufsigs" seien am Morgen in den drei Filialen über den Tresen gegangen. Schon vor der Öffnung hätten sich lange Schlangen vor den Kaufhaustüren gebildet.

Der Chef der Sonderverwaltungszone, Leung Chun Ying, wird von der Opposition in Hongkong als "Wolf" tituliert. Bei einem öffentlichen Auftritt Leungs am Wochenende hatte ein Gegner einen der Ikea-Wölfe nach ihm geworfen. Daraufhin wurde das Spielzeug binnen 48 Stunden zum Symbol der Opposition.

"Zum Unfugmachen geeignet"

Zur Beliebtheit des Stofftiers, der in seinen Klauen eine an die Großmutter aus dem Rotkäppchen-Märchen erinnernde kleine Puppe hält, trug weiter bei, dass sein Name im südchinesischen Kantonesisch - Lo Mo Sai - ein übles Schimpfwort ist. Der "Huffington Post" zufolge vermeiden viele Kunden deshalb den Namen und fragen lieber nach "dem Plüschtier".

Hongkong war bis zum 30. Juni 1997 britische Kronkolonie. Seit der Rückgabe an Peking hat die Stadt einen halbautonomen Status innerhalb Chinas. In jüngster Zeit mehren sich jedoch die Klagen, Peking mische sich zu stark in die inneren Angelegenheiten Hongkongs ein. Die Chefs der Sonderverwaltungszone werden von einem von Peking gelenkten Wahlgremium bestimmt.

"Stofftiere sind gute Kameraden zum Schmusen, Trösten, und Zuhören", informiert Ikea seine Kunden. Sie seien zum Spielen und Unfugmachen geeignet. In Hongkong ist das Letztere gerade eindrucksvoll umgesetzt worden.

Quelle: ntv.de, jga/AFP

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