2021 Anstieg um 63 Prozent Illegale Migration nach Deutschland nimmt zu
11.11.2022, 10:54 Uhr
Viele Migranten kamen nach Deutschland, nachdem sie über Belarus in östliche EU-Staaten gelangt waren.
(Foto: picture alliance/dpa/BelTA)
Die Zahl unerlaubter Einreisen nach Deutschland erreicht im vergangenen Jahr ein neues Hoch seit 2017. Knapp 58.000 Fälle registriert die Bundespolizei. Grund dafür sei unter anderem die belarussische Regierung, die Geflüchtete an die Grenzen der EU bringe. Aber auch die Pandemie treibt die Zahl nach oben.
Die Bundespolizei hat im vergangenen Jahr einen deutlichen Anstieg unerlaubter Migration nach Deutschland festgestellt. Die Beamten registrierten 57.637 unerlaubte Einreisen nach Deutschland, das ist eine Zunahme um 63 Prozent gegenüber dem Vorjahr und laut Bundespolizei der Höchststand seit 2017. Das geht aus dem Jahresbericht der Bundespolizei hervor, den Innenministerin Nancy Faeser und Bundespolizei-Präsident Dieter Romann in Berlin vorstellen wollen. Er liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.
Der Zuwachs dürfte auch mit dem Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 zu tun haben. Durch Reisebeschränkungen und Flugausfälle kamen über Monate deutlich weniger Asylsuchende nach Deutschland als sonst. Ab August 2021 kamen dem Bericht zufolge auch mehr Migranten nach Deutschland, die über Belarus in östliche EU-Staaten gelangt waren. Die EU wirft dem dortigen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, in organisierter Form Migranten aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze zu bringen.
Auch irreguläre Binnenmigration zwischen EU-Staaten spielte dem Bericht zufolge eine Rolle, und zwar insbesondere aus Griechenland. In Griechenland als Flüchtlinge anerkannte Menschen reisten demnach mit dem Flugzeug nach Deutschland, um hier erneut einen Asylantrag zu stellen. Laut Bundespolizei wurden an Spitzentagen mehr als 100 Personen festgestellt, die so vorgingen. Etwa die Hälfte der unerlaubt Eingereisten, die die Bundespolizei an den Grenzen aufgriff, kam laut Bericht aus dem Irak, Afghanistan und Syrien.
Quelle: ntv.de, lno/dpa