Politik

Guantánamo-Häftling in Manhattan In Kürze erster Zivilprozess

Erstmals wird ein Guantánamo-Häftling zu einem Zivilprozess in die USA verlegt. Die US-Justiz sieht in dem aus Tansania stammenden Ghailani einen der führenden Köpfe des Terrornetzwerks Al-Kaida.

Ein Wachsoldat in Guantanamo.

Ein Wachsoldat in Guantanamo.

(Foto: AP)

Die US-Behörden haben den ersten Häftling aus dem umstrittenen Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba in die USA gebracht. Es handele sich um das mutmaßliche Al-Kaida-Mitglied Ahmed Ghailani, der sich in Kürze vor einer New Yorker Jury verantworten muss, berichtete der TV-Sender CNN unter Berufung auf die Behörden.

Der aus Tansania stammende Verdächtige ist nach Angaben des Justizministerium unterdessen in New York eingetroffen. Ghailani wird Beteiligung an den 1998 verübten Anschlägen auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania vorgeworfen, bei denen 224 Menschen ums Leben kamen. Für jeden der 224 Toten steht Ghailani einzeln unter Mordanklage. Er soll rasch einem Richter in Manhattan vorgeführt werden.

Derzeit sind noch 240 Häftlinge in dem Gefangenenlager untergebracht.

Derzeit sind noch 240 Häftlinge in dem Gefangenenlager untergebracht.

(Foto: POOL)

Ghailani ist der erste Guantánamo-Insasse, dem vor einem ordentlichen US-Zivilgericht der Prozess gemacht wird; bisherige Verfahren wurden vor eigens eingerichteten Militärtribunalen abgehalten. Die US-Justiz sieht in Ghailani einen der führenden Köpfe des Terrornetzwerks Al Kaida. Der Tansanier wird seit September 2006 in dem US-Lager auf Kuba festgehalten.

Präsident Barack Obama hat alle anhängigen Militärtribunal-Verfahren bis September aussetzen lassen und will das Lager schließen lassen.

Quelle: ntv.de, rts/AFP/dpa

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