Sicherheit und Bleiberecht Innenminister schaffen Fakten
03.12.2009, 08:14 UhrDie Innenminister von Bund und Ländern beraten in Bremen über Gewalt gegen Polizeibeamte, Feuerwehrleute und Rettungskräfte. Es geht aber auch um das Bleiberecht für geduldete Flüchtlinge.

Rund 30.000 Menschen haben eine Aufenthaltserlaubnis auf Probe.
(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
Weitere Themen sind die Arbeit der Polizei bei Fußballspielen und die Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr. Zu dem Treffen wird auch der neue Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) erwartet.
Beim Bleiberecht zeichnet sich eine Lösung ab. Demnach soll die Ende des Jahres auslaufende Regelung, die für die betroffenen rund 30.000 Menschen eine Aufenthaltserlaubnis auf Probe vorsieht, um zwei Jahre verlängert werden. Am Freitag stellt der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD), die Ergebnisse vor.
FDP steht auf der Bremse
Zur Erhöhung der Sicherheit in Zügen wird über Maßnahmen wie eine stärkere Videoüberwachung und Alkoholverbote im öffentlichen Nahverkehr nachgedacht. Dies sieht die FDP kritisch. Die Vize- Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Gisela Piltz, sagte der "Rheinischen Post", die Gewalt lasse sich nicht allein durch eine ausgeweitete Videoüberwachung bekämpfen. "Videokameras steigen nicht von der Wand, um Gewalt zu verhindern, wie der schreckliche Fall in der Münchner U-Bahn gezeigt hat." Polizisten müssten vor Ort sein und schnell deeskalierend eingreifen können.
Kritisch bewertete die FDP-Innenexpertin auch Alkoholverbote. Damit sei nicht effektiv zu verhindern, dass alkoholisierte Passagiere Gewalt und Vandalismus begingen. Eine Kontrolle sei nahezu unmöglich. Ein Alkoholverbot sei "Augenwischerei"
ID-Kontrolle beim Ticket-Kauf

Hessens Innenminister Volker Bouffier (CDU) setzt auf Prävention.
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Nach einem Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" wollen die Innenminister im Kampf gegen gewalttätige Fußballfans schon beim Kartenverkauf ansetzen. So soll eine Identitätskontrolle beim Kauf von Eintrittskarten nach dem Muster der Fußball-WM 2006 Hooligans aus den Stadien fernhalten. "Wir wollen die Identität der Stadionbesucher schon beim Kauf der Eintrittskarten überprüfen", sagte Hessens Innenminister Volker Bouffier (CDU). So ließen sich Hooligans frühzeitig aus dem Verkehr ziehen. Zudem sollten Kartenkontingente für Gästefans bei Problemspielen beschnitten oder ganz gestrichen werden. Die Verantwortlichen bei DFB und DFL hätten sich sehr offen für diese Maßnahmen gezeigt.
Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) kündigte an, die Innenminister würden eine Präventionsstudie in Auftrag geben, die neue Konzepte gegen Gewalt im Fußball erarbeiten soll. "Leider müssen wir feststellen, dass Fanprojekte der Verbände und Vereine sowie die Sozialarbeit der Kommunen längst nicht überall greifen", sagte Schünemann.
Quelle: ntv.de, dpa