Politik

Dilemma der US-Armee Irak als El-Kaida-Festung

Das Terrornetzwerk El Kaida von Osama bin Laden will den Irak zum Zentrum seines Kampfes gegen die "Ungläubigen" machen. "Schon bald wird der Irak unsere Festung sein, von der aus die Brigaden losziehen werden zur Befreiung der Al-Aksa-Moschee (in Jerusalem)", heißt es in einer Audio-Botschaft, die von El-Kaida-Vize Eiman al-Sawahiri stammen soll, und die in den Internetforen der Islamisten veröffentlicht wurde.

Al-Sawahiri sagte, die US-Armee stecke fünf Jahre nach ihrem Einmarsch in Bagdad in einem Dilemma, "wenn sie abzieht, dann ist die Niederlage komplett, und wenn sie bleibt, dann wird sie einen noch höheren Blutzoll zahlen müssen". Dem irakischen Schiiten-Führer Muktada al-Sadr wirft er vor, er hänge sein Fähnlein nach dem Wind: "Erst geben seine Kämpfer ihre Waffen ab, dann beteiligen sie sich am politischen Prozess, dann wieder nicht, dann kämpfen sie gegen die Besatzer, und so weiter und so fort."

Kein Dialog mit dem Papst

Der Sprecher, dessen Stimme klingt wie die Stimme Al-Sawahiris in früheren Video-Aufnahmen, kritisiert außerdem König Abdullah von Saudi-Arabien für seine jüngsten Bemühungen um einen Dialog zwischen Muslimen und Christen. Es sei falsch gewesen, dass der König Papst Benedikt XVI. getroffen habe, der mit Worten den Propheten Mohammed angegriffen habe. Auch sei es ungerecht, dass die 7000 Prinzen der Herrscherfamilie in Saus und Braus lebten, während die Menschen in den Armenvierteln von Mekka und Medina darben müssten.

Lebensmittelkrise ein Skandal

Der zweite Mann an der Spitze der islamistischen Terrorbewegung stellte außerdem einen Zusammenhang zwischen den "Plänen der Kreuzfahrer und Zionisten in den Ländern der islamischen Nation" und der Brotkrise in seinem Heimatland Ägypten her. Die Tatsache, dass die Armen in Ägypter nicht genügend Brot hätten, sei ein Skandal, sagte Al-Sawahiri.

Die Audio-Botschaft ist wahrscheinlich erst wenige Tage oder Wochen alt, denn der Sprecher erwähnt darin die ägyptischen Kommunalwahlen vom 8. April und den Verbotsantrag gegen die islamisch-konservative türkische Regierungspartei AKP von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan.

Quelle: ntv.de

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