Politik

Drohender US-Angriff Irak sucht Verbündete

Mit einer diplomatischen Offensive will Irak um internationale Unterstützung gegen einen möglichen Militärangriff der USA werben. Dazu sollen Beauftragte von Präsident Saddam Hussein in verschiedene Länder Afrikas, Asiens und der arabischen Welt entsandt werden. Dies teilte Vizepräsident Taha Jassin Ramadan am Samstag in einem Interview der irakischen Wochenzeitschrift "Al Ittihad" mit.

Die Diplomaten sollen den Angaben zufolge die Position der irakischen Führung darlegen. Insbesondere wolle man arabische Regierungen davon überzeugen, dass ein amerikanischer Angriff gegen Irak auch eine Gefahr für ihre eigenen Länder darstelle.

Blix mehr als skeptisch

Im Streit um die Rüstungskontrollen im Irak zeigte sich der Leiter der UN-Waffeninspektoren, der Schwede Hans Blix, unrterdessen äußerst skeptisch. „Wenn Bagdad den Eindruck gewinnt, dass eine US-Invasion ohnehin nicht mehr anzuwenden ist, wird das Regime Waffeninspektionen bestimmt nicht zustimmen“, sagte Blix dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Ein Krieg sei aber nur vermeidbar, „wenn Bagdad für unsere Mission grünes Licht gibt und wir zu einem positiven Ergebnis kommen“.

Doch nach den jüngsten Angeboten des irakischen Staatschefs Saddam Hussein sei es „gut möglich“, dass Bagdad nur Zeit schinden wolle, um eine US-Intervention hinauszuzögern. Er sei jedenfalls „nicht mehr sehr zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden“, sagte Blix dem „Spiegel“ in New York.

Amerikaner gegen Irak-Krieg

Die Unterstützung der US-Bürger für einen Angriff auf den Irak nimmt unterdessen immer weiter ab. In einer Umfrage von n-tv Partnersender CNN und der Zeitung "USA Today" sprachen sich nur noch 53 Prozent für einen Militärschlag aus. Vergangene Woche waren es noch 61 Prozent. Sollten die Verbündeten der USA ihre Unterstützung versagen, wäre sogar nur noch jeder fünfte Amerikaner für einen Krieg gegen Saddam Hussein.

Quelle: ntv.de

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