Politik

Nach eineinhalb Jahren Charité Irakischer Präsident verlässt Deutschland

Talabani wurde in der Berliner Charité behandelt.

Talabani wurde in der Berliner Charité behandelt.

(Foto: dpa)

Nach eineinhalb Jahren Behandlung in Berlin kehrt der irakische Präsident Talabani in seine krisengeschüttelte Heimat zurück. Der 80-Jährige war im Dezember 2012 nach einem Schlaganfall nach Deutschland geflogen, um sich ärztlich behandeln zu lassen.

Nach eineinhalb Jahren medizinischer Behandlung in Deutschland ist der irakische Präsident Dschalal Talabani in sein von schweren Konflikten gezeichnetes Land zurückgekehrt. Talabani traf auf dem Flughafen der Stadt Sulaimanija in den kurdischen Autonomiegebieten ein, wie die Nachrichtenseite Rudaw berichtete. Dort sei er von hochrangigen kurdischen Politikern und seiner Familie empfangen worden.

Der 80-jährige Talabani hatte Ende 2012 einen Schlaganfall erlitten und wurde danach in der Berliner Charité behandelt. Zwischenzeitlich hatte es Gerüchte gegeben, Talabani sei an den Folgen des Schlaganfalls gestorben. Der Kurde ist seit 2005 Präsident des Landes. Obwohl dieses Amt weitgehend nur protokollarische Würden beinhaltet, gilt er als Mann des Ausgleichs.

Tausende Christen auf der Flucht

Im Irak selbst hat die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) das Geschehen in der Hand. Nach einem Ultimatum der Terroristen sind Tausende Christen aus der nordirakischen Stadt Mossul geflohen. Die Extremisten hatten ihnen am Freitag mit dem Tod gedroht, sollten sie Mossul nicht bis Samstagmittag verlassen haben, berichteten irakische Medien. Wahlweise hätten die Christen auch zum Islam konvertieren und eine besondere Steuer zahlen können. Die Flüchtlinge suchten unter anderem in den kurdischen Autonomiegebieten Schutz.

Der Patriarch der chaldäisch-katholischen Kirche, Louis Raphael I. Sako, warnte, der Irak stehe vor einer menschlichen, kulturellen und historischen Katastrophe. In den vergangenen Tagen seien bereits Häuser von Christen in Mossul von außen gekennzeichnet worden, zitierte ihn das Nachrichtenportal Al-Mada. Shafaaq News berichtete, IS-Kämpfer hätten von den Kirchen der Stadt die Kreuze entfernt. Sie nahmen demnach die Häuser von Christen und deren Besitz in Beschlag.

Die sunnitischen Extremisten hatten Mossul Anfang Juni eingenommen. Seitdem waren bereits Tausende Christen geflohen. IS-Kämpfer verschleppten mehrere Christen, darunter Geistliche und Nonnen. Auch andere religiöse Minderheiten wie Schiiten oder Jesiden sind in den von der Terrorgruppe kontrollierten Gebieten Opfer von Übergriffen.

Quelle: ntv.de

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