Politik

Gegen 500.000 Dollar Iran lässt "US-Spione" gehen

Shane Bauer (l.) und Josh Fattal vor Gericht in Teheran.

Shane Bauer (l.) und Josh Fattal vor Gericht in Teheran.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Zwei im Iran wegen Spionage verurteilte US-Bürger sollen laut Präsident Mahmud Ahmadinedschad binnen 48 Stunden freikommen. Dies teilte Ahmadinedschad dem US-amerikanischen Fernsehsender NBC mit. "Ich bemühe mich darum, ihre Freilassung binnen zweier Tage zu ermöglichen, damit sie nach Hause zurückkehren können", sagte Ahmadinedschad. Dabei handle es sich "selbstverständlich um eine einseitige humanitäre Geste".

US-Außenministerin Hillary Clinton begrüßte die Ankündigung. "Wir sind ermutigt von dem, was die iranische Regierung heute geäußert hat", sagt sie. Es scheine sich "um eine positive Entscheidung der Regierung in Teheran" zu handeln.

Mehr als zwei Jahre nach ihrer Festnahme im Iran waren die US-Amerikaner Shane Bauer und Josh Fattal im vergangenen Monat zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Sie hatten angegeben, beim Wandern versehentlich die nicht markierte iranische Grenze überquert zu haben. Bauer und Fattal erhielten je drei Jahre Haft wegen illegalen Grenzübertritts und fünf Jahre wegen Spionage. Der iranische Verteidiger der beiden, Massud Schafei, hatte gegen das Urteil Berufung eingelegt.

Mit den beiden 29-Jährigen war auch die US-Bürgerin Sarah Shourd festgenommen worden. Sie kam im September 2010 aus gesundheitlichen Gründen gegen Kaution frei und kehrte in die USA zurück. Der Prozess gegen sie wurde daraufhin in Abwesenheit fortgesetzt.

Teilnahme an UN-Konferenz

Schafei bestätigte die Freilassung seiner Mandanten auf Kaution. "Die beiden werden gegen eine Kaution von 500.000 Dollar freigelassen und können danach das Land verlassen", sagte Schafei. Die iranische Justiz habe sowohl die Familien der US-Amerikaner als auch die Schweizer Botschaft, die im Iran die diplomatischen Interessen der USA vertritt, über die neue Entscheidung informiert, so der Verteidiger.

Es ist üblich im Iran, dass Ausländer zunächst wegen Spionage verurteilt werden, dann aber aus außenpolitischen Gründen wieder freigelassen werden. Darüber hinaus plant Ahmadinedschad demnächst eine Reise in die USA, um an einer UN-Konferenz teilzunehmen. Beobachter vermuten, dass die eventuelle Freilassung der beiden Amerikaner auch im Zusammenhang mit dem Besuch steht.

Quelle: ntv.de, dpa

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