Angeblicher Spionagering Iran setzt Verdächtige fest
18.04.2012, 08:57 Uhr
Am Tag der Armee, dem 17. April, demonstriert das Regime Stärke.
(Foto: dpa)
Der iranische Geheimdienst setzt viele angebliche Spione fest. Ziel der Festgehaltenen sei es, die Ermordung eines iranischen "Experten" vorzubereiten und Anlagen in die Luft zu sprengen, so das Geheimdienstministerium. Auch wollen die Behörden einen Spionagestützpunkt des Mossad in einem Nachbarland entdeckt haben.
Die iranischen Behörden halten nach eigenen Angaben mehr als 15 Menschen wegen des Verdachts der Spionage für Israel fest. Zudem sei ein Spionagestützpunkt des israelischen Geheimdiensts Mossad in einem Nachbarland entdeckt worden, teilte das iranische Geheimdienstministerium in einer Erklärung mit. Um welches Land es sich handelt, wurde nicht mitgeteilt.
Die Festgehaltenen würden verdächtigt, einem Spionagenetzwerk mit Verbindungen nach Israel anzugehören, erklärte das Ministerium. Ziel der Gruppe sei es gewesen, die Ermordung eines iranischen "Experten" vorzubereiten und Anlagen in die Luft zu sprengen. Die mutmaßlichen Ziele der Anschläge nannte das Ministerium nicht. Der Iran hat bereits mehrere Atomexperten durch Mordanschläge verloren, für die Teheran Israel verantwortlich machte.
Am Dienstag vergangener Woche hatte Teheran die Aushebung eines angeblichen israelischen "Terrornetzwerks" verkündet. Es sei die Enttarnung "eines der größten terroristischen Netzwerke", die in Verbindung mit Israel stünden, hieß es in der aktuellen Mitteilung. Bei der Aktion seien Informationen ans Licht gekommen, wonach Israel "diplomatische Missionen in westlichen Staaten" genutzt habe, um die Aktivitäten der Gruppe zu unterstützen.
Mehrere westliche Länder verdächtigen Teheran, am zu arbeiten. Der Iran bestreitet dies und pocht auf sein Recht zur friedlichen Nutzung der Atomenergie. Zuletzt hatte sich der Konflikt weiter zugespitzt: Israel, das sich durch einen atomar bewaffneten Iran in seiner Existenz bedroht sieht, zieht einen Militärangriff gegen die iranischen Atomanlagen in Erwägung.
Quelle: ntv.de, dpa/rts/AFP