"Neue Möglichkeiten" Iran will verhandeln
03.07.2008, 12:53 UhrIm Streit um das iranische Atomprogramm ist Teheran bereit, über ein neues Angebot von EU-Chefdiplomat Javier Solana zu sprechen. Außenminister Manuchehr Mottaki sagte am Rande einer UN-Sitzung in New York: "Wir sehen neue Möglichkeiten, zu einer umfassenden und vielfältigen Herangehensweise zu kommen". Allerdings müsse auch das "iranische Angebot" geprüft werden.
In ihrem Mitte Juni vorgelegten Angebot haben die fünf UN-Vetomächte und Deutschland (5+1) dem Iran enge wirtschaftliche Zusammenarbeit und Unterstützung bei einem zivilen Atomprogramm zugesagt. Als Voraussetzung dafür verlangen sie, der Iran müsse sein Urananreicherungsprogramm einstellen. Teheran beharrt aber auf seinem Recht selbst Atomtechnik zu entwickeln und lehnt eine Einstellung strikt ab. Der UN-Sicherheitsrat verdächtigt die Führung in Teheran, die Urananreicherung zum Bau von Atombomben nutzen zu wollen.
USA eher skeptisch
Teheran, das seinerseits der EU ein Papier zu den politischen und wirtschaftlichen Problemen auf der Welt vorgelegt hat, will in der kommenden Woche auf das jüngste Angebot der 5+1 antworten. Die USA reagierten mit Skepsis auf Mottakis Äußerungen. "Dies sind zwar positive Worte, aber wir haben bisher nicht die Erfahrung gemacht, dass sie (der Iran) dem auch Taten folgen lassen", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Sean McCormack, in Washington.
Die iranische Nachrichtenagentur ISNA berichtete, der Iran könnte einer stärkeren Überwachung seiner Atomanlagen mit der internationalen Atomenergieorganisation IAEO zustimmen. Voraussetzung sei eine Wiederaufnahme der Atomverhandlungen. Derzeit können die IAEO-Inspekteure die Atomanlagen nur begrenzt überprüfen und insbesondere keine unangekündigten Kontrollen durchführen.
Quelle: ntv.de