Peinlich für Pelosi Israel dementiert
05.04.2007, 11:27 UhrIsrael hat Äußerungen der Präsidentin des US-Abgeordnetenhauses, Nancy Pelosi, über ein konkretes israelisches Gesprächsangebot an Syrien kategorisch dementiert. Die demokratische Spitzenpolitikerin hatte dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad am Mittwoch nach eigenen Angaben eine Botschaft des israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert übermittelt, in dem dieser seinen Wunsch nach Friedensgesprächen mit Syrien betont haben soll.
In einem Dementi Olmerts hieß es jedoch anschließend, Israel sei zwar grundsätzlich an einem Frieden mit dem Nachbarland interessiert, dieses gehöre jedoch weiterhin der "Achse des Bösen" an und unterstütze "Terror im gesamten Nahen Osten". In der Erklärung wird von Damaskus ein Ende der Unterstützung für die radikal-islamischen Organisationen Hamas, Islamischer Dschihad und Hisbollah gefordert. Auch müsse Syrien auf seine "strategischen Beziehungen zum Iran verzichten" und dürfe nicht mehr "den Terror im Irak unterstützen". Erst dann seien ernsthafte Friedensgespräche denkbar. Israel beharre in dieser Frage auf seiner bisherigen Position.
Die israelische Zeitung "Haaretz" zitierte Mitarbeiter Olmerts mit den Worten, Pelosi habe aus einem Gespräch mit Olmert vor ihrer umstrittenen Reise nach Syrien "nur den Teil benutzt, der ihr gepasst hat".
Assad habe seinen Willen zu einem Frieden mit Israel betont, sagte Pelosi nach ihrem Treffen mit dem syrischen Staatsoberhaupt am Mittwoch in Damaskus. "Wir waren sehr erfreut über die Versicherungen des Präsidenten, dass er bereit sei, den Friedensprozess wieder aufzunehmen", sagte Pelosi. Ihr Besuch in Syrien war vom Weißen Haus als "kontraproduktiv" kritisiert worden.
Die Präsidentin des Abgeordnetenhauses, die laut Verfassung nach Bush und Vizepräsident Dick Cheney das dritthöchste Staatsamt bekleidet, ist die wichtigste US-Politikerin, die Damaskus seit vielen Jahren besucht hat. Pelosi, die zuvor in Israel und im Libanon war, wird auf ihrer Nahostreise auch noch Saudi-Arabien besuchen.
Quelle: ntv.de