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Nach Terrorangriff der Hamas Israels Verteidigungsminister: "Bin verantwortlich"

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Übernimmt die Verantwortung dafür, dass der Terrorangriff der Hamas passieren konnte: Israels Verteidigungsminister Galant.

Übernimmt die Verantwortung dafür, dass der Terrorangriff der Hamas passieren konnte: Israels Verteidigungsminister Galant.

(Foto: picture alliance/dpa/Media and Foreign Affairs Advisor to Defense Minister Gallant)

Lange wird gerätselt, wie Hunderte Hamas-Kämpfer Anfang Oktober nahezu unbehelligt auf israelisches Gebiet vordringen und dort Massaker verüben können. Vollständig geklärt wird die Frage nicht. Zumindest übernimmt ein Politiker nun Verantwortung dafür - und gelobt "Wiedergutmachung".

Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat Verantwortung dafür übernommen, dass der blutige Terrorangriff der islamistischen Hamas passieren konnte. "Ich bin verantwortlich für den Verteidigungsapparat. Ich war in den letzten zwei Wochen dafür verantwortlich, auch bei den schwierigen Zwischenfällen", sagte Galant Medienberichten zufolge auf einem Militärgelände nahe der Grenze zum Gazastreifen.

Er sei nun auch dafür verantwortlich, das Militär "zum Sieg in der Schlacht" zu führen. "Wir werden präzise und tödlich sein, und wir werden weitermachen, bis wir den Auftrag erfüllt haben", sagte Galant.

Auch die Chefs des Militärgeheimdienstes und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Aharon Chaliva und Ronen Bar, hatten persönliche Verantwortung eingeräumt. Terroristen hatten am 7. Oktober im Auftrag der Hamas in Israel ein Massaker an Zivilisten angerichtet. Nach Schätzungen überquerten rund 2500 Palästinenser aus dem Küstenstreifen die Grenze. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Mehr als 1400 Menschen in Israel kamen dabei und in den folgenden Tagen ums Leben. Militante verschleppten mehr als 200 Menschen in das Gebiet am Mittelmeer.

Auch im Norden gibt es seither immer wieder Beschuss. Aus dem Libanon heraus feuern Kämpfer der Hisbollah-Miliz immer wieder Raketen in Richtung Israel ab. Auch am Donnerstag heulten wieder Sirenen. Es seien mindestens sechs Geschosse abgefeuert worden. Fünf seien in freien Gebieten eingeschlagen, eines sei von der israelischen Raketenabwehr abgefangen worden. Die Armee habe das Feuer erwidert und Ziele im Libanon angegriffen.

Die Nachrichtenseite ynet berichtete von mindestens zehn Raketen, die auf Israel abgefeuert worden seien. Eine davon sei in der Nähe von Naharija nahe der Grenze eingeschlagen. Es gab zunächst keine Berichte über mögliche Opfer.

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Bei seinem Besuch in Tel Aviv sicherte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius der israelischen Regierung die volle weitere Unterstützung Deutschlands im Kampf gegen die islamistische Hamas zu. Vordringlichste Aufgabe sei es, eine Freilassung der Verschleppten zu erreichen, sagte der SPD-Politiker bei einem Treffen mit seinem Amtskollegen Galant. Deutschland wolle auch dies unterstützen, wo immer möglich, und sei bereit, die israelischen Streitkräfte mit Material zu unterstützen.

Galant habe deutlich gemacht, dass Israel sich der enormen Verantwortung bewusst sei und sich bemühe, zivile Opfer zu vermeiden, wie es das Völkerrecht vorgebe. "Das hat nichts mit einem Krieg zu tun, was die Hamas hier begonnen hat. Das ist ein terroristischer Anschlag", sagte Pistorius. "Diese unmenschliche Brutalität hat uns in Deutschland zutiefst erschüttert", so Pistorius weiter.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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