Politik

Von Agenten verschleppt Japaner kehren heim

Fünf Japaner, die vor Jahrzehnten von nordkoreanischen Agenten entführt wurden, dürfen in Kürze in ihre Heimat zurückkehren. Das berichten übereinstimmend Behörden und die Angehörigen der Verschleppten.

Die fünf gehören zu den mindestens 13 Japanern, die in den 70er und 80er Jahren in das kommunistische Land entführt wurden, um nordkoreanischen Spionen die japanische Sprache und Kultur beizubringen. Die Regierung in Pjöngjang hatte die Entführungen stets bestritten. Erst im September hatte Staatschef Kim Jong Il beim historischen Besuch des japanischen Ministerpräsidenten Junichiro Koizumi erstmals die Entführungen eingeräumt.

Die fünf Entführten sind, so viel man weiß, die einzigen Überlebenden der Verschleppten. Sie sollen alle verheiratet sein und Kinder haben. Nordkorea erlaubte ihnen jetzt, für ein bis zwei Wochen nach Japan zu reisen, ihre Angehörigen in Nordkorea dürfen sie allerdings nicht mitnehmen. Darüber äußerten sich die Angehörigen in Japan empört. Die Kinder der Verschleppten würden als Geiseln gehalten, erklärten sie.

Eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Japan und Nordkorea ist trotz der jüngsten Geste aus Pjöngjang nicht in Sicht. In Tokio wird vermutet, dass tatsächlich 50 bis 60 Personen aus Japan entführt wurden.

Die koreanische Halbinsel war von 1910 bis 1945 japanische Kolonie. Das kommunistische und lange Jahre völlig abgeschottete Nordkorea hat sich in jüngster Zeit auch um eine Belebung der Beziehungen zu Südkorea bemüht.

Quelle: ntv.de

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