Deutschland packt's an "Jeder kann etwas tun"
06.02.2002, 14:14 UhrDie Arbeitslosigkeit steigt, die Konjunktur lahmt. Was kann man tun? „Anpacken“, meint Karl-Ulrich Kuhlo, Mitinitiator der Kampagne „Deutschlands packt’s an“ und nennt das Zauberwort „Motivation“.
„Patentrezepte gibt es nicht“ , konstatiert der Aufsichtsratsvorsitzende von n-tv. Allerdings, so fügt er hinzu, ist 50 Prozent der schlechten Stimmung in Deutschland reine Psychologie. Und hier will die Initiative greifen: „Wir wollen die Menschen erreichen, ihnen Mut machen und sie begeistern: für das Land und für ihren Job“.
Zwei Probleme hat Kuhlo ausgemacht. Arbeit ist inzwischen für viele etwas negatives. Man muss arbeiten. „Arbeit sollte aber Spaß machen“, sagt Kuhlo. Darum muss jeder Einzelne motiviert werden, sich zu engagieren. „Und wer engagiert ist, der hat auch Spaß an der Arbeit“ .
Jeder ist gefragt
Dabei können alle etwas tun: Der Unternehmer, der wieder Unternehmermut fasst und die notwendigen Investitionsentscheidungen trifft. Der Arbeitnehmer, der an seinem Arbeitsplatz engagierter arbeitet, aufmerksamer mitdenkt und so mehr leistet und Eltern und Lehrer, die Motivation und Leistungswillen vermitteln. „Wichtig ist eines“, mahnt Kuhlo, „jeder muss an seinem Platz und nach seinen Möglichkeiten etwas dafür tun, sonst geht das Wirtschaftswunderland den Bach runter“.
Arbeitsämter abschaffen?
Demotivierend wirkt sich nach Meinung Kuhlos aber auch die Überbürokratisierung des Arbeitsmarktes aus. „Wir leisten uns teure aber ineffiziente Arbeitsämter und jeder denkt: Der Staat wird’s schon richten. Der Wasserkopf der Verwaltung muss dringend abgebaut werden“. Kuhlo fordert hier entschlossenes Handeln und denkt dabei auch an einen Tabubruch: „ Warum sollen wir die Bemühungen, Menschen wieder in Arbeit zu bringen, nicht privaten Unternehmen überlassen“, fragt Kuhlo. Diese können dann erfolgsabhängig bezahlt werden. Ob vom Staat oder sogar direkt von der Wirtschaft wäre dann zweitrangig, so Kuhlo.
Quelle: ntv.de