Kanzlerin gegen Machtzuwachs des Luxemburgers Juncker soll keine Führungsrolle bekommen
29.12.2013, 13:20 Uhr
Juncker und Merkel im November in Meseberg.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der frühere luxemburgische Regierungschef und Vorsitzende der Eurogruppe, Juncker, trägt schon lange den Spitznamen "Mister Euro". Nun würde er gern einen Spitzenposten in Brüssel übernehmen und stößt offenbar auf heftigen Widerstand.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stemmt sich einem Bericht des "Spiegel" zufolge gegen eine starke Rolle des früheren luxemburgischen Regierungschefs Jean-Claude Juncker in der Europäischen Union. Merkel wolle verhindern, dass Juncker einen der bald frei werdenden EU-Spitzenposten bekomme, berichtete das Magazin.
Die Kanzlerin fürchte, dass sich Juncker mit regelmäßiger offener Kritik viele EU-Staats- und Regierungschefs zu Gegnern gemacht habe. Auch das Verhältnis zwischen Juncker und Merkel selbst gelte als belastet.
Juncker hatte zuletzt seine Bereitschaft zur Spitzenkandidatur für die Europäische Volkspartei bei der Wahl zum Europäischen Parlament im kommenden Mai erklärt. Der Spitzenkandidat der europäischen Christdemokraten soll bei einem Kongress im März in der irischen Hauptstadt Dublin gekürt werden. Merkel bemühe sich, den irischen Ministerpräsidenten Enda Kenny oder den polnischen Regierungschef Donald Tusk zu einer Kandidatur zu bewegen, berichtete der "Spiegel". Beide seien interessiert.
Regierungssprecher Steffen Seibert dementierte den Bericht. "Es sind keinerlei Entscheidungen gefallen. Die Bundesregierung beteiligt sich nicht an irreführenden Personalspekulationen", sagte er auf Anfrage.
Quelle: ntv.de, sba/dpa