Einsatz in Afghanistan KSK-Männer jagen Taliban
06.09.2008, 12:19 UhrDeutsche Elitesoldaten jagen offenbar in Nordafghanistan drei Führer der radikal-islamischen Taliban. Darunter sei der Taliban-Kommandeur für den Nordosten, Mullah Salam, der unter anderem für den verheerenden Anschlag auf die Bundeswehr vom Mai 2007 verantwortlich gemacht werde, berichtet der "Spiegel".
Damals waren in der Stadt Kundus drei Soldaten getötet worden. Auch andere Anschläge und Raketenangriffe auf das deutsche Lager würden ihm zur Last gelegt. Eine versuchte Festnahme Salams durch das Kommando Spezialkräfte (KSK) sei im Mai gescheitert, weil er offensichtlich nach einer Warnung geflohen sei.
In einem Telefonat mit dem Magazin schwor Salam laut "Spiegel" nach dem Zwischenfall mit drei erschossenen Zivilisten vor eineinhalb Wochen "Rache für jeden unschuldig getöteten Afghanen". Deutsche Feldjäger hatten an einer Straßensperre ein nicht stoppendes Auto beschossen und dabei eine Frau und zwei Kinder getötet. Die Bundeswehr hat den Hinterbliebenen nach eigenen Angaben eine Art landesübliches Blutgeld gezahlt. Das Magazin berichtete nun von 20.000 Dollar (14.000 Euro). Das Geld sei geflossen, nachdem die Familie gedroht habe, mit den Leichen durch Kundus zu ziehen. Die Bundeswehr habe Unruhen befürchtet.
Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums wies darauf hin, dass KSK-Einsätze der Geheimhaltung unterliegen. Deshalb werde nicht weitergehend über den Einsatz berichtet.
Quelle: ntv.de