Politik

Korruptionsvorwürfe Kabinett in Peru tritt zurück

Der peruanische Ministerpräsident Jorge del Castillo, und das gesamte Kabinett sind wegen Korruptionsvorwürfen zurückgetreten. Präsident Alan Garca akzeptierte ihren angebotenen Rücktritt und betonte, die Kabinettsmitglieder könnten auf ihre Arbeit "stolz sein".

Garca, der zugleich Regierungschef ist, kam mit der Entscheidung einer für kommenden Dienstag im Parlament angesetzten Abstimmung zuvor. Dabei sollte Del Castillo eine Rüge ausgesprochen werden, die ihn zum Rücktritt gezwungen hätte. Es galt als sicher, dass Garca etliche der zurückgetretenen Minister auch in das neue Kabinett berufen wird.

Schmiergeldzahlungen an Norwegen

Del Castillo bestritt, etwas mit der illegalen Vergabe von Förderlizenzen für Erdöl und Erdgas gegen Zahlung von Schmiergeldern zu tun zu haben. Der Skandal hatte begonnen, als ein Fernsehsender den Mitschnitt einer Unterhaltung zwischen einem Lobbyisten und einem Mitarbeiter der Behörde für die Vergabe von Förderlizenzen ausstrahlte. Darin unterhielten sich die beiden Mitglieder von Garcas regierender Apra-Partei darüber, wie sie dem norwegischen Unternehmen Discover Petroleum fünf Lizenzen zukommen lassen könnten. Später tauchten weitere Mitschnitte auf, in denen auch Del Castillo erwähnt wurde.

Garca, der sich im Wahlkampf als Sozialdemokrat bezeichnen ließ, hat mit einer konservativen Wirtschaftspolitik eine der höchsten Wachstumsraten in ganz Lateinamerika erzielt. Zugleich aber brachte er linksgerichtete Gewerkschaften gegen sich auf, und seine Popularität sank im September auf nur noch 19 Prozent. Viele Peruaner, von denen 44 Prozent in Armut leben, werfen der Regierung vor, der wirtschaftliche Aufschwung gehe an ihnen vorbei.

Quelle: ntv.de

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