Schwer verletzte Libyen-Rebellen Kämpfer in Deutschland behandelt
17.10.2011, 07:05 UhrNach dem Hilfsangebot der Bundesregierung an Libyen treffen erste schwer verletzte Opfer des seit Monaten andauernden Bürgerkrieges in Deutschland ein. Fünf Männer im Alter zwischen 23 und 30 Jahren werden zunächst in eine Hamburger Klinik gebracht. Die weitere Versorgung erfolgt in Bundeswehrkrankenhäusern.

Bei den Gefechten um Sirte und Bani Walid sind bereits hunderte Rebellen verletzt worden.
(Foto: dpa)
Nach einem Hilfsangebot der Bundesregierung an Libyen sind die ersten Verletzten zur Behandlung in Deutschland eingetroffen. Fünf Männer im Alter von 23 bis 30 Jahren seien am Sonntagabend in Hamburg gelandet, berichtete die "Bild"-Zeitung. Die Männer hatten Schussverletzungen an der Wirbelsäule erlitten.
Nach Angaben des Auswärtigen Amts sollen die Verletzten in Bundeswehrkrankenhäusern behandelt werden. Auch der Transport der Verwundeten wird demnach von der Bundeswehr übernommen. Die Hilfe werde auf Bitten des Übergangsrats in Libyen geleistet, erklärte das Ministerium. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hatte in der vergangenen Woche bei einem Besuch in der libyschen Hauptstadt Tripolis Hilfe für bis zu 150 Verletzte zugesagt.
Gaddafis Truppen halten Bani Walid
Im Kampf um die Stadt Bani Walid, den die Kämpfer der neuen Führung am Sonntagmorgen nach einwöchiger Pause wieder aufgenommen hatten, meldete der Übergangsrat erste Erfolge. "Unsere Männer waren heute Nachmittag in der Stadt", sagte Dschamal Salem vom Nationalen Übergangsrat. Sie seien jedoch auf "harten Widerstand" getroffen. Nach Angaben eines weiteren Vertreters des Rats drangen sie bis ins Zentrum von Bani Walid vor.
Die rund 170 Kilometer südöstlich von Tripolis gelegene Wüstenstadt ist eine der letzten Hochburgen des gestürzten Machthabers Muammar Gaddafi und wird von etwa 1500 seiner Anhänger kontrolliert. Die Kämpfer setzten bei ihrem Vormarsch nach eigenen Angaben schwere Artillerie ein, in Bani Walid seien jedoch überall Scharfschützen postiert gewesen. Drei Kämpfer der neuen Führung seien getötet worden, sagte der örtliche Kommandeur Mussa Junes.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP