Politik

Luftangriffe verhindern Dammbruch Kanada lobt Kampfpiloten

Spezialeinsatz für die kanadischen Kampfjets vom Typ CF-18 "Hornet" (Archivbild): Gleich beim ersten Angriff gelingt angeblich ein wichtiger Schlag gegen die finsteren Pläne der Islamisten.

Spezialeinsatz für die kanadischen Kampfjets vom Typ CF-18 "Hornet" (Archivbild): Gleich beim ersten Angriff gelingt angeblich ein wichtiger Schlag gegen die finsteren Pläne der Islamisten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ihre Jets sind um die halbe Welt geflogen: Im Norden des Irak greifen kanadische Luftstreitkräfte erstmals direkt in dem Kampf gegen IS-Milizen ein. Mit Präzisionsbomben verhindern sie angeblich einen folgenreichen Anschlag auf einen Staudamm.

Die ersten kanadischen Luftangriffe im Irak haben nach Militärangaben die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) offensichtlich an einem Anschlag auf einen größeren Euphrat-Damm gehindert. Generalleutnant Jonathan Vance sagte nach Angaben der Zeitung "Globe and Mail" und des Fernsehsender CTV bei einer Pressekonferenz in der kanadischen Hauptstadt Ottawa, die kanadischen Flugzeuge hätten Material der IS zerstört, mit dem Wasser vom Euphrat umgeleitet werden sollte.

Durch die Flut wären irakische Soldaten und Zivilisten zur Benutzung von Straßen in der Provinz Anbar gezwungen worden, an denen die Dschihadisten Sprengsätze deponiert hätten. Der Angriff von zwei Kampfflugzeugen mit Laser gesteuerten Bomben hätte auch dafür gesorgt, dass der Terrormiliz schweres Gerät zum Ausbau defensiver Positionen fehle.

Kanada beteiligt sich an der US-geführten Allianz gegen den Islamischen Staat mit sechs Kampfflugzeugen vom Typ CF-18 "Hornet", zwei Überwachungsmaschinen und einem Tankflugzeug. Die etwa 600 kanadischen Soldaten sind in Kuwait stationiert.

Die Regierung hatte den Einsatz für sechs Monate genehmigt. Dann solle über eine mögliche Verlängerung des Mandats entschieden werden. Die Kampfflugzeuge hätten bisher 18 Einsätze geflogen, sagte Vance. Zivilisten seien dabei nicht zu Schaden gekommen, hieß es. Dies hätte eine Auswertung von Aufklärungsmaterial nach den Angriffen ergeben.

"Sollten IS-Kämpfer im Zusammenhang mit den Luftschlägen getroffen worden sein, wäre das kein Kollateralschaden", betonte der kanadische Offizier. "Sie sind ein faires Ziel als Kombattanten."

Neuseeländer unter den Extremisten?

Während die kanadischen Streitkräfte erste Erfolge vorweisen können, hat sich ein weiterer Bündnispartner klar gegen ein aktives Engagement im Irak ausgesprochen. Neuseeland schloss die Entsendung von Kampftruppen zum Einsatz gegen die Terrormiliz Islamischer Staat im Irak kategorisch aus. Die Armee sei aber bereit, Ausbilder für die irakische Armee zu schicken, sagte Regierungschef John Key in einer Rede zur Nationalen Sicherheit.

Militärberater sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums im Irak, um mögliche Einsätze abzustimmen. Nach Angaben von Key überwachen die Geheimdienste bis zu 40 Leute in oder aus Neuseeland wegen extremistischer Tendenzen. Einige sollen bereits als Kämpfer im Nahen Osten sein. Einigen anderen seien die Pässe entzogen worden.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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