Politik

"Weisheit, Instinkt und Vision" Kerry für Obama

Der frühere US-Präsidentschaftsbewerber John Kerry hat sich für Senator Barack Obama als Spitzenkandidaten der Demokraten starkgemacht. Obama sei der richtige Mann, "dem Land zu helfen, das Blatt zu wenden", sagte Kerry auf einer Wahlkampfkundgebung in South Carolina.

In diesem Bundesstaat mit einem hohen schwarzen Bevölkerungsanteil stimmen die Demokraten am 26. Januar über den Kandidaten ab. Es ist die erste Vorwahl in einem Südstaat mit einem hohen schwarzen Bevölkerungsanteil.

Mit seinem Plädoyer für Obama düpierte Kerry, Senator von Massachusetts, seinen einstigen Wahlkampfpartner John Edwards, den er damals als Vizepräsidentenkandidaten ausgewählt hatte. Edwards bewirbt sich ebenfalls um die demokratische Spitzenkandidatur, aber liegt bisher hinter Obama und dessen innerparteilicher Rivalin Hillary Clinton.

Deren Hauptargument, dass sie über weitaus größere Erfahrung verfüge als der vergleichsweise junge Obama, hielt Kerry entgegen, Erfahrung definiere sich aus "Weisheit, Instinkt und Vision". Niemand sei besser geeignet als Obama, "der Rolle der USA in der Welt neue Glaubwürdigkeit zu verleihen und unsere moralische Autorität wiederherzustellen", sagte Kerry, der bei der Präsidentschaftswahl 2004 dem Amtsinhaber George W. Bush unterlegen war.

Richardson steigt aus

Unterdessen stieg der demokratische Präsidentschaftsbewerber Bill Richardson aus dem Rennen aus. Er habe "das Beste gegeben, das ich hatte", sagte Richardson in Santa Fe im Bundesstaat New Mexico, dessen Gouverneur er ist. Richardson war sowohl bei der parteiinternen Abstimmung in der vorigen Woche in Iowa als auch bei der jüngsten Vorwahl in New Hampshire nur auf dem vierten Platz gelandet.

Richardson legte sich in seiner Ausstiegsrede auf keine Unterstützung für einen der verbleibenden Kandidaten fest. Er stellte es seinen Anhängern frei, sich einem anderen Lager anzuschließen.

Richardson wäre der erste Hispanic im Weißen Haus gewesen. Die Bevölkerungsgruppe mit Wurzeln im spanisch-lateinamerikanischen Kulturkreis ist inzwischen die größte Minderheit in den USA. Unter Präsident Bill Clinton war er Energieminister und Botschafter bei den Vereinten Nationen. Es wird spekuliert, dass er nach einem Sieg der Demokraten im November Vize-Präsident oder Außenminister werden könnte.

Es wird spannend

Experten sagen eine lange und spannende Kandidaten-Kür zwischen Clinton und Obama voraus. Kommentatoren sprachen vom möglicherweise spannendsten Vorwahl-Zweikampf in der US-Geschichte.

Die Republikaner gehen in South Carolina bereits am 19. Januar zu den Urnen. Am selben Tag halten die Parteien in Nevada interne Abstimmungen ab. Zuvor - am 15. Januar - finden Vorwahlen in Michigan statt. Dort ist ein Sieg von Clinton schon sicher, da Obama hier nicht antritt. Er richtete vielmehr sein Augenmerk bereits auf Nevada und South Carolina.

Quelle: ntv.de

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