USA fürchten Einsatz von nordkoreanischen Atomwaffen Kerry vergleicht Kim mit Saddam Hussein
15.12.2013, 19:20 Uhr
Kim Jong Un besichtigt ein fast fertiggestelltes Luxus-Skiressort - während die nordkoreanische Bevölkerung hungert.
(Foto: REUTERS)
Nordkoreas Machthaber war noch nie für seinen humanistischen Regierungsstil bekannt, mit der Hinrichtung seines Onkels hat er sich in den Augen des US-Außenministers aber endgültig disqualifiziert. Droht Kim nun das gleiche Schicksal wie Saddam Hussein?
Die USA interpretieren die Hinrichtung des Onkels von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un als "bedenkliches Zeichen der Instabilität" in einem Staat, der nach Atomwaffen strebt. "Daran erkennt man die skrupellose, abscheuliche Diktatur und ihre Unsicherheit en", sagte US-Außenminister John Kerry dem Sender ABC.
Kerry verglich Kim mit dem irakischen Diktator Saddam Hussein und äußerte wachsende Sorge darüber, dass der kommunistisc he Staat unter Kims Ägide an die Atombombe gelangen könnte. Nordkoreas starker Mann sei "sprunghaft, unberechenbar, und immer noch besorgt über seine Stellung im Machtapparat", sagte der Außenminister während eines Vietnam-Besuchs zu ABC. "Durch taktische Manöver versucht er sich aller möglichen Gegner oder Herausforderer zu entledigen - und das offensichtlich ohne jeden Skrupel."
Kims Onkel Jang Song Thaek war am Donnerstag nach einem kurzen Militärprozess wegen Landesverrats hingerichtet worden. Der frühere Vize-Vorsitzende des Nationalen Verteidigungsausschusses hatte eine wichtige Rolle dabei, den unerfahrenen Sohn des 2011 verstorbenen Machthabers Kim Jong Il als dessen Nachfolger aufzubauen. Jangs Ehefrau behält dagegen offenbar ihren Einfluss im Staatsapparat und wurde laut der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA zum Mitglied des Komitees für Staatsbegräbnisse ernannt.
Kerry wertete die jüngsten Vorkommnisse als neuerlichen Hinweis darauf, wie dringend die Atomverhandlungen mit Nordkorea fortgesetzt werden müssten. Die sogenannten Sechser-Gespräche zwischen Pjöngjang, den USA, China, Russland, Südkorea und Japan liegen seit 2008 faktisch auf Eis. Die Regierungen in Washington und Seoul machen eine Fortsetzung der Verhandlungen davon abhängig, dass sich Nordkorea vorher zum Stopp seines Atomprogramms bekennt.
Quelle: ntv.de, jve/AFP