Nachfolgeregelung in Nordkorea Kim Jung Un bereist China
20.05.2011, 10:04 Uhr
Kim Jong Un gilt als gesetzter Nachfolger an der Spitze Nordkoreas.
(Foto: AP)
Ein Besuch Kim Jong Uns in China sorgt für Wirbel, gilt der Sprössling von Diktator Kim Kong Il doch als dessen Nachfolger. Wo genau er in China ist und was er macht, bleibt wie immer bei solchen Besuchen geheim.
Der Sohn und mögliche Nachfolger des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Il ist Medienberichten zufolge zu einem Besuch in China eingetroffen. Kim Jong Un sei mit einem Sonderzug über die Grenzstadt Tumen im Nordosten Chinas eingereist, berichtete die nationale südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf einen chinesischen Informanten. Es sei unklar, ob er in Begleitung seines Vaters sei. In Tumen seien besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden.
Kims nächstes Reiseziel könnte laut Yonhap die nordöstliche Stadt Mudanjiang sein. Diese Route könnte darauf hindeuten, dass Kim Gebiete besuchen wolle, die sein Vater im August des vergangenen Jahres bereist habe. Nach Berichten der südkoreanischen Zeitung "Chosun Ilbo" wird der junge Kim, der erst Ende Zwanzig sein soll, von seinem Onkel Jang Song Thaek in China begleitet.
Dritte Kim-Generation
Ein Besuch Kim Jong Uns in China wurde in Südkorea schon seit längerem erwartet. Es wäre nach Ansicht von Beobachtern ein deutliches Zeichen, dass Peking die geplante Machtnachfolge in dritter Generation in Nordkorea unterstützt. China pflegt nach wie vor gute Beziehungen zum isolierten Nachbarland.
Es wäre laut Yonhap Kim Jong Uns erster Besuch in China seit seiner Ernennung zum Vier-Sterne-General und seinem Aufstieg in die erweiterte Führungsriege der herrschenden Arbeiterpartei im vergangenen Jahr. Kim Jong Il hatte mit diesen Maßnahmen seinen jüngsten Sohn praktisch zum Erben ernannt. Der 69 Jahre alte Diktator gilt seit langem als krank und schwächlich. King Jong Il hatte die Macht in dem verarmten, stalinistisch regierten Land 1994 nach dem Tod seines Vaters übernommen.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP