Der in Bangkok festgenommene Ex-Hacker Kim Schmitz ist zwar nach eigener Aussage "fertig" mit Deutschland - die Münchener Staatsanwaltschaft aber nicht mit ihm. Schmitz wird voraussichtlich noch am Montag nach Deutschland ausgeliefert. Dies teilte die deutsche Botschaft am Montag in Bangkok mit.

Schmitz war am Freitag auf Ersuchen der Botschaft in Thailand festgenommen worden. Bei der Münchener Staatsanwaltschaft liegt gegen ihn ein Haftbefehl wegen dringendem Tatverdacht auf Insiderhandel an der Börse vor.

Anfang 2001 beteiligte sich Schmitz mit seiner Kimvestor AG an der Rettung des Internet-Schnäppchenjägers LetsBuyIt.com. Dort soll er den Aktienkurs künstlich in die Höhe getrieben haben.

Gegenüber der "Bild am Sonntag" hatte Schmitz bestritten, Insiderwissen zu seiner eigenen Bereicherung genutzt zu haben. Er sei nicht im Vorstand von "Letsbuyit.com" gewesen. Folglich könne er auch keinen Insider-Handel betrieben haben.

Im Internet hatte Schmitz vor seiner Festnahme erklärt, er sei mit Deutschland fertig und werde von Kriminellen bedroht. Auf seiner Homepage kündigte er zudem die Internet-Liveübertragung eines Selbstmords an seinem 28. Geburtstag am heutigen Montag an.

Schmitz sitzt derzeit in Thailand in der Haftanstalt Suan Phlu. Ein Sprecher der örtlichen Einwanderungspolizei erklärte, der Festgenommene verbringe die meiste Zeit im Bett. Schmitz war am Freitag auf Ersuchen der deutschen Botschaft in einem Hotel in Bangkok festgenommen worden.