Versöhnungsgespräche Kim bei Han
14.11.2007, 07:36 UhrNach dem Treffen der Staatschefs Anfang Oktober setzen Süd- und Nordkorea ihre Versöhnungsgespräche auf der Ebene der Ministerpräsidenten fort. Dazu wurde Nordkoreas Ministerpräsident Kim Yong Il vom südkoreanischen Regierungschef Han Duck Soo in Seoul empfangen. Bis zum Freitag wollen beide über Wege zur Umsetzung der beim Gipfeltreffen getroffenen Vereinbarungen über vertrauensbildende Maßnahmen, Schritte für eine neue Friedensordnung für die geteilte koreanische Halbinsel und den Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit sprechen. Es sind die ersten offiziellen Gespräche zwischen den Ministerpräsidenten beider Länder seit 15 Jahren.
Nach südkoreanischen Angaben werden vor allem wirtschaftliche Kooperationsprojekte und humanitäre Fragen im Vordergrund stehen. Dazu gehörten etwa die geplante Einrichtung einer gemeinsamen Fischfangzone an der umstrittenen Grenzlinie im Gelben Meer, der Bau von Schiffswerften, die Weiterentwicklung eines gemeinsamen Industrieparks in Nordkorea sowie der Ausbau des Begegnungsprogramms für getrennte Familien. Auch wurde erwartet, dass über ein milliardenschweres Hilfsprogramm für die Modernisierung der Infrastruktur im verarmten Norden gesprochen wird.
Nordkorea werde sich bemühen, gute Resultate zu erzielen und Maßnahmen vorzuschlagen, um die Gipfelerklärung vom 4. Oktober umzusetzen, hieß es in einer Erklärung der nordkoreanischen Delegation. Die Vereinbarungen vom Oktober seien "ein Meilenstein" in den innerkoreanischen Beziehungen, sagte Kim. Sein südkoreanisches Gegenüber Han äußerte die Hoffnung, bei den Gesprächen in dieser Woche "sehr konkrete Einigungen" erzielen zu können.
Zum zweiten Gipfel in der Geschichte beider Staaten war Südkoreas Präsident Roh Moo Hyun nach Pjöngjang gereist, wo er den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Il traf. Die Zusammenkunft wurde durch die Fortschritte bei den internationalen Verhandlungen über ein Ende des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms ermöglicht. In der letzten Novemberwoche wollen auch die Verteidigungsminister beider koreanischer Staaten über Maßnahmen zur militärischen Entspannung sprechen. Süd- und Nordkorea befinden sich völkerrechtlich noch immer im Kriegszustand, da mehr als ein halbes Jahrhundert nach dem Korea-Krieg (1950-53) noch immer kein Friedensvertrag aufgesetzt wurde.
Quelle: ntv.de