Die Lage im kommunistischen Nordkorea ist nach Einschätzung Südkoreas ungeachtet der andauernden Spekulationen um die Gesundheit von Machthaber Kim Jong Il normal. Die politische Führung in Pjöngjang sei stabil, sagte der südkoreanische Vereinigungsminister Kim Ha Joon. Kim wies in diesem Zusammenhang auf die zahlreichen Berichte der staatlich kontrollierten nordkoreanischen Medien in diesem Monat über öffentliche Auftritte des 66-jährigen Kim Jong Il hin. Die Häufung dieser Berichte zum Jahresende sei zwar "ohnegleichen". Doch "sollten wir darauf schließen, dass alles normal ist".

Kim Jong Il hatte nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes Mitte August einen Schlaganfall erlitten. Auch soll der Diktator am Gehirn operiert worden sein. Nach fast zwei Monaten des Schweigens über Kims Aktivitäten hatten nordkoreanische Medien dann Mitte Oktober damit begonnen, über Auftritte Kims wie beispielsweise Militärinspektionen zu berichten und wieder Bilder von ihm zu veröffentlichen. Jedes Mal blieb jedoch unklar, wann die Ereignisse stattgefunden haben.

Am Montag berichteten die Medien von einem Besuch Kims bei einer kulturellen Großveranstaltung. Kim habe sich ein Konzert des staatlichen Symphonieorchesters angesehen. Bei seinem Erscheinen im Konzertsaal habe "das gesamte Publikum mit stürmischem Beifall Hurra gerufen und ihn begeistert empfangen", hieß es. Auch diesmal blieb der Zeitpunkt der Veranstaltung unklar.