Politik

USA sollen Sanktionen aufheben Kim fordert Luxus für neue Atomgespräche

Nordkorea leidet unter Nahrungsmittelknappheit.

Nordkorea leidet unter Nahrungsmittelknappheit.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Wegen der Entwicklung von Atomwaffen haben die Vereinten Nationen und die USA Sanktionen gegen Nordkorea verhängt. Das Land befindet sich nun in einer Notlage und bietet neue Gespräche an. Als Bedingung aber verlangt Kim Jong Un Spirituosen und Anzüge.

Nordkorea kann sich vorstellen, neue Atomgespräche mit den Vereinigten Staaten aufzunehmen - wenn die US-Regierung ihre Sanktionen lockert. Wie der britische "Guardian" berichtet, fordert Pjöngjang unter anderem, dass die Einfuhr von Luxusgütern wie hochwertigen Spirituosen und Anzügen nicht länger blockiert wird. Unter Berufung auf den südkoreanischen Geheimdienst NIS vermeldet die Zeitung weiterhin, dass Nordkorea auf die Aufhebung von Sanktionen pocht, die Metallexporte, die Einfuhr von raffiniertem Brennstoff und anderen wichtigen Gütern betreffen.

Dem Geheimdienst zufolge befindet sich Nordkorea inmitten einer schweren Wirtschaftskrise und kämpft mit knappen Lebensmittelvorräten. Demnach muss das Land militärische Notreserven an Reis an die Bevölkerung verteilen. Es heißt, die Notlage sei durch eine Dürre verursacht und durch die Coronavirus-Pandemie verschärft worden.

Nach Angaben der britischen Zeitung hat Nordkorea in der vergangenen Woche auch die vor einem Jahr unterbrochene Kommunikation mit Südkorea wieder aufgenommen. Der Schritt sei vom nordkoreanischen Führer Kim Jong Un initiiert worden, heißt es. Die beiden Länder würden zweimal täglich miteinander sprechen, meldet der "Guardian" unter Berufung auf den NIS.

Spirituosen und Anzüge fehlen in Nordkorea

"Als Vorbedingung für die Wiederaufnahme der Gespräche fordert Nordkorea, dass die Vereinigten Staaten die Ausfuhr von Mineralien und die Einfuhr von raffiniertem Öl und lebensnotwendigen Gütern erlauben sollten", sagte ein Mitglied des Geheimdienstausschusses des südkoreanischen Parlaments. "Ich habe sie gefragt, welche Güter sie am dringendsten benötigen, und sie sagten, dazu gehörten erstklassige Spirituosen und Anzüge, nicht nur für Kim Jong Un selbst, sondern auch für die Elite in Pjöngjang", sagte er in Bezug auf Nordkoreas Staatschef, wie der "Guardian" berichtet.

Die USA haben öffentlich bisher keine Bereitschaft zur Lockerung der Sanktionen gezeigt. US-Außenminister Antony Blinken soll sogar planen, seine südostasiatischen Amtskollegen in dieser Woche zu einem virtuellen Treffen einzuladen, um alle Sanktionen vollständig gegen Nordkorea umzusetzen.

"Die Sanktionen bleiben in Kraft"

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Nach Angaben eines Sprechers des Außenministeriums seien die USA bereit, sich mit Nordkorea "jederzeit, überall und ohne Vorbedingungen" zu treffen, aber es habe keine Reaktion aus Pjöngjang gegeben. Wie der "Guardian" berichtet, fügte ein weiterer Sprecher des Außenministeriums hinzu: "In der Zwischenzeit bleiben die Sanktionen der Vereinten Nationen gegen [Nordkorea] in Kraft, und wir werden sie zusammen mit der internationalen Gemeinschaft weiter durchsetzen, solange es keine Gespräche gibt.

Die Vereinten Nationen haben gegen Nordkorea wegen der Entwicklung von Atomwaffen und ballistischen Raketen eine Vielzahl von Sanktionen verhängt. Auch die USA und andere Länder haben ihre eigenen Sanktionen verhängt.

Quelle: ntv.de, cls

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