Bundeswehr untersucht Vorfall Kinder spielten in Kaserne Krieg
03.06.2011, 22:09 Uhr
Gebirgsjäger aus Reichenhall bei einer Übung.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Gebirgsjäger haben nach Medienberichten beim Tag der offenen Tür in der General-Konrad-Kaserne in Bad Reichenhall Kriegsspiele für Kinder veranstaltet. Das Heeresführungskommando der Bundeswehr habe eine Untersuchungskommission zur Aufklärung der Vorkommnisse eingerichtet, berichtet der "Münchner Merkur".
Wie erst jetzt bekannt wurde, hatten Kinder beim Tag der offenen Tür der Kaserne am 28. Mai unter Anleitung der Gebirgsjäger mit Gewehrattrappen auf kleine Holzhäuser geschossen. Mit den Minigebäuden hätten die Soldaten die Stadt Mitrovica nachgestellt, berichten auch die Münchner "Abendzeitung" sowie die "tz". Die Stadt im Kosovo war seit dem Zweiten Weltkrieg mehrmals Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen, von 1999 an auch unter Beteiligung von KFOR-Truppen. Zu denen zählte auch die Gebirgsjäger-Brigade 23 aus Bad Reichenhall.
Das Heeresführungskommando kritisiert die Vorkommnisse. "Den dafür Verantwortlichen wird disziplinarisch-juristisch beizukommen sein", sagte ein Sprecher der Zeitung. Er sieht demnach neben der moralischen Verfehlung auch einen Verstoß gegen klare Grundregeln, die in der Bundeswehr gelten: "Menschen unter 18 Jahren dürfen zu keinem Zeitpunkt auf dem Gelände der Bundeswehr Waffen in die Hand nehmen." Mit der Aufklärung wurden die zehnte Panzerdivision in Sigmaringen und die Gebirgsjägerbrigade 23 in Bad Reichenhall beauftragt.
Quelle: ntv.de, dpa